Psychiatrische Diagnosen: Schlüssel zur Hilfe oder Stempel fürs Leben?

Shownotes

In dieser Folge beschäftigen sich Laura und Colin mit dem Thema psychiatrische Diagnosen. Laura teilt ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer Diagnose Depression: Wie war es für sie, die Diagnose zu erhalten? Wie lebt sie damit im Alltag, in der Schule und im Freundeskreis? Psychologin Colin erklärt, wie Diagnosen entstehen und wie sie als Schlüssel im Gesundheitssystem Türen zu Unterstützungsangeboten wie Therapie, Medikamenten oder Nachteilsausgleichen öffnen können.

Darüber hinaus werden auch kritische Fragen thematisiert: Haben Diagnosen ein Ablaufdatum? Welche Auswirkungen können sie im Arbeitsleben oder im sozialen Umfeld haben? Wie erzählt man anderen von seiner Diagnose? Laura und Colin sprechen über Stigmatisierung und die Herausforderungen, die ein psychisches Label mit sich bringen kann – und warum es sich trotzdem lohnt, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Hast du Fragen oder Themenvorschläge? Schick sie uns auf Instagram unter @tomonimentalhealth oder per E-Mail an social@tomonimentalhealth.org.

Danke fürs Zuhören! Wenn dir die Folge gefallen hat, teile sie doch gerne mit deinen Freund:innen und gib uns Feedback.

Die nächste Episode erscheint in zwei Wochen.

Dieser Podcast dient der Information. Er ersetzt keine individuelle Diagnose oder Therapie. Wenn du Hilfe brauchst, findest du sie hier:

Im Notfall

Rettungsdienst: 112 (rund um die Uhr erreichbar)

Telefonische Hilfsangebote:

  • Nummer gegen Kummer: 116 111 (kostenfrei, anonym, montags bis samstags von 14:00 - 20:00 Uhr)
  • Telefonseelsorge: 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 (rund um die Uhr, kostenlos)

Online-Beratung

  • Neben der telefonischen Beratung kannst du dich bei der Telefonseelsorge auch per online Chat beraten lassen.
  • Die Nummer gegen Kummer hat auch eine Online-Beratung, an die du dich wenden kannst.
  • Bei Jugendnotmail kannst du dich von ehrenamtlichen Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen beraten lassen.
  • Bei U25 wirst du von gleichaltrigen Peers online, anonym und kostenfrei beraten.
  • Auch bei Krisenchat hast du rund um die Uhr die Möglichkeit, eine Chatberatung zu beginnen.

Ärzt:innensuche

Über den Patientenservice der Kassenärztlichen Bundesvereinigung findest du die Kontaktdaten aller niedergelassenen Ärztinnen und Therapeutinnen in deiner Nähe.

Transkript anzeigen

00:00:08: Willkommen bei deinem Podcast, es braucht das ganze Dorf.

00:00:10: Hier sprechen jugendliche Alltagsexpertinnen und Experten mit Profis aus der Wissenschaft.

00:00:15: Ehrlich und authentisch über mentale Gesundheit und alles was dazugehört.

00:00:19: Du bist nicht allein, denn manchmal braucht es ein ganzes Dorf um den Weg zu finden.

00:00:23: Schön, dass du Teil des Dorfes bist.

00:00:32: In diesem Podcast sprechen wir offen über Themen rund um mentale Gesundheit, die für einige emotional herausfordernd sein können.

00:00:39: Wenn du denkst, dass das für dich der Fall sein könnte, empfehlen wir, die Episode nicht allein zu hören.

00:00:44: In der Beschreibung findest du hilfreiche Angebote und Ressourcen, die du Unterstützung bieten können.

00:00:55: Hi,

00:00:55: wir sind wieder bei einer neuen Podcastfolge von Tumoni.

00:00:58: Ich bin Laura, achtzehn Jahre alt und ein Gamechanger bei Tumoni.

00:01:02: Zeit, ich glaub, anderthalb Jahre jetzt.

00:01:04: Und heute ... besprechen wir das Thema Diagnosen, was eine Diagnose wie Angststörung, Depression oder ADHS mit einem Macht und wie es das Leben verändert und was die Diagnose auch mit der Karriere beziehungsweise dem Schulalltag für Auswirkungen hat eigentlicher.

00:01:22: Und jetzt mein Gast, ne?

00:01:25: Hey, du möchtest.

00:01:26: Du möchtest, kannst du

00:01:27: mich vorstellen?

00:01:29: Und jetzt sagt mein Gast, Kuldin, ein paar Worte.

00:01:32: Ja, hi ihr Lieben, hier wieder Kulin, ich bin, ähm, thirty-eight, Psychologin, genau, bin hier quasi ein bisschen für die Einordnung gleich von den Erlebnissen, die wir von Laura hören werden und bin jetzt, glaube ich, noch nicht mal ein Jahr bei Tumoni.

00:01:45: Also im Gegensatz zu dir bin ich noch ein Baby.

00:01:47: Also ich stelle ja zwar eine Frage, also was ist denn eine Diagnose eigentlich und warum brauchen wir das?

00:01:53: Okay.

00:01:54: Also erst mal die Aussage, ich glaub, du hast eine, möchtest du darüber reden?

00:01:57: Ja, kann ich machen.

00:01:59: Die ist jetzt ein bisschen älter, ich weiß gar nicht, ob die noch aktuell ist, aber...

00:02:02: Guter Punkt, können wir auch mal darüber sprechen nachher.

00:02:04: Also ich hab mit sechzehn, also vor zwei Jahren, und ich glaub ein Jahr davor auch, also ich war mehrmals beim Psychiater.

00:02:11: habe ich bei beiden Malen die Diagnose Depression bekommen.

00:02:15: Und immer im Anhang dazu, dass ich eigentlich eine Medikation machen wollte, aber dann

00:02:19: mich

00:02:20: immer dagegen entschieden habe.

00:02:21: Für mich hatte das jetzt, ich sage im schulischen, keine großen Auswirkungen, weil ich das mit den Lehrern auch nicht besprochen habe.

00:02:29: Und ich weiß auch nicht, ob das jetzt,

00:02:31: ich bin

00:02:31: mir nicht sicher, ob das später im beruflichen Alltag irgendwelche Auswirkungen haben wird.

00:02:36: Ich bin mir nicht, also ... Das weiß ich gar nicht genau.

00:02:39: Können wir drüber quatschen.

00:02:42: Zu der Ausgangsfrage, was ist eine Diagnose eigentlich und wie sie?

00:02:45: brauchen wir sie?

00:02:46: Genau, ich habe ja ganz frech jetzt nicht gefragt, da war ja schon wahnsinnig viel drin.

00:02:49: Also du hast zum Beispiel eine Diagnose Depression.

00:02:51: Ich glaube wahrscheinlich auch nicht nur die, die unser Podcast schon länger hören, sondern die auch das erste Mal rein springen heute.

00:02:56: Ich glaube, das hat jeder schon mal gehört.

00:02:58: Der Begriff ist so feststehen, das ist auch der Begriff, wie er quasi vergeben wird.

00:03:02: Genau, und da war jetzt schon ganz viel drin, in Diagnose bekommt man in der Regel von Fachmenschen, so jetzt in unserem Bereich heißt das also in der Regel von PsychiaterInnen oder von PsychotherapeutInnen oder PsychologInnen.

00:03:13: So, das sind in der Regel die, die solche Diagnosen, sogenannte F-Diagnosen, das hat einfach was damit zu tun, wo die in dem großen Buch der Diagnosen stehen, die stehen im Kapitel F, da stehen die psychischen Erkrankungen, die werden in der Regel halt von PsychiaterInnen wie bei dir oder im PsychiologInnen vergeben.

00:03:27: einfach mal dazu.

00:03:28: Warum erwähnen wir das jetzt so?

00:03:30: Das wird vielleicht auch noch mal Teil dieser Folge der nächsten werden.

00:03:33: In letzter Zeit geistert ja auch öfter mal der Begriff Selbstdiagnose durch den Raum.

00:03:36: Das sind eben Diagnosen, die entweder von der betroffenen Person sich selbst angeeignet oder vergeben werden, weil sie sagen, sie identifizieren sich damit, muss man ganz klar abtrennen von den Diagnosen, die von Tagpersonal gestellt werden.

00:03:47: Einfach der Weg ist, ein anderer dahin zu kommen, da werden wir wahrscheinlich gleich mal drauf sprechen, wie du deine Diagnose bekommen hast, aber auch der Sinn und Zweck einer Diagnose.

00:03:53: Ja.

00:03:54: Und ich glaub, das nehm ich einfach mal vorweg, weil das ist so eine Sache, die ist mir aufgefallen, dass da, glaub ich, zwischen Laien und dem Fachpersonal ein großer Unterschied besteht, warum man eine Diagnose braucht.

00:04:03: Ich glaub, allgemein ist das immer so, denken dann die Leute, herr, ich mein, so eine Schublade, oder man wird stigmatisiert, oder man muss irgendwie da jetzt Namen draufkleben.

00:04:11: Manchmal ist es vielleicht auch für Menschen nur eine Erklärung, wenn man so ein bisschen lachsam mit umgeht, oh ja, ich bin irgendwie ein bisschen depri oder ein bisschen ADHS oder so.

00:04:18: Man muss ganz klar sagen, in Fachkreisen gibt es ganz klare Kriterien dafür.

00:04:21: Also wir sagen zwar immer, es gibt nicht so die Abhake-Liste, die man durchgehen kann, dann ist es so, aber ... Wir haben schon eine Liste, wo drin steht, bei der Depression, wie lange muss ein bestimmtes Verhalten oder Gefühlserleben vorliegen?

00:04:34: Wir können keine Depressionstiagnose geben, wenn sich jemand seit gestern in Anführungszeit schlecht fühlt.

00:04:39: Das verhindert schon dieser Leitfaden.

00:04:41: Man hat dann auch, weißt du vielleicht, einen Test zum Beispiel.

00:04:45: Musstest du Fragebögen?

00:04:46: Hat sich jemand mit dir unterhalten?

00:04:49: Jemand hat sich mit mir unterhalten, aber ich musste auch so Bögen ausführen.

00:04:52: Das war dieses ... ankreuzen, aber von so, wie fühlte ich mich manchmal so und so?

00:04:56: Und dann hatte man so drei Auswahlen und dann konnte man eins von denen ankreuzen.

00:05:01: Ah, okay.

00:05:02: Also, ich kann nicht genau, also, mir fällt jetzt keine genaue Frage ein, aber das war zum Beispiel so, wie stark fühlst du dich traurig oder so?

00:05:10: Und dann gab es drei Möglichkeiten, die man auswählen konnte.

00:05:13: Und das war dann halt wie so ein Quiz eigentlich, fand ich.

00:05:17: Genau, auch schon schön beschrieben.

00:05:19: Also, wir haben total viele Fragebögen.

00:05:21: Das ist auch mal der Unterschied zum Beispiel.

00:05:23: Welches Alter sitzt vor mir?

00:05:24: Du fragst ein fünfjähriges Kind was anderes als eine fünfzigjährige Person.

00:05:27: Und ihr habt das eben schon gehört.

00:05:29: Es gibt Fragebögen, die fragen das relativ direkt ab.

00:05:32: Wie hast du dich in den letzten sieben Tagen gefühlt?

00:05:34: Dann hast du drei oder fünf Antwortmöglichkeiten, meistens von sehr beschissen bis hin zu sehr gut.

00:05:39: Und es gibt Fragebögen, die würden bei Depression z.B.

00:05:41: so was fragen auch.

00:05:42: Wie hat sich dein Appetit in den letzten drei Monaten verändert?

00:05:46: Dann wird gefragt mehr, weniger, gleichgeblieben.

00:05:49: hat sich der Schlafzyklus verändert, mehr weniger gleich geblieben.

00:05:52: Und daran seht ihr schon, es sind jetzt nicht nur Fragen, die nach Gefühl gehen, also im Sinne von, was empfindet man, sondern da werden halt auch noch so Sachen abgefragt wie Essen und Schlafen, weil das eben auch zu diesen Diagnoseleitkriterien gehört, die das Fachpersonal benutzt.

00:06:05: Und das ist halt zum Beispiel sehr, sehr wichtig.

00:06:07: Und die sind im Einzelnen... gar nicht so bekannt bei Leyen.

00:06:10: Ich weiß nicht, ob du nicht erinnerst.

00:06:12: Er war in Fragen dabei, da hab ich vorher gar nicht ... Die machten für mich im ersten Moment keinen Sinn.

00:06:16: oder die hab ich nicht in Verbindung gebracht mit Depressionen.

00:06:19: Eigentlich

00:06:19: nicht, mir ist nur eingefallen, dass bei mir diese Frage war, füllen sie sich seit über zwei Wochen traurig.

00:06:25: Diese typische Frage, die hatte ich zweimal bei diesem Fragebogen.

00:06:28: Also, das erste Mal bei der Eindeckung und dann das zweite Mal.

00:06:31: Ich war dann so, was ist jetzt dieser Zeitraum von zwei Wochen?

00:06:36: Dann hast du wahrscheinlich später mal in die Diagnosekriterien geguckt und hast gesagt, ah, da kommen die zwei Wochen her.

00:06:41: Und ihr seht schon, die Fragen sind manchmal echt on the nose.

00:06:44: Also es ist jetzt nicht so, der jetzt vielleicht bei Psychologie eher noch an die Psychoanalyse mit Freude denkt und jetzt denkt, okay, ihr werdet nämlich hier Tintenklecks vorgehalten, dann sagst du, ich sehe da einen schwermütigen Schmetterling.

00:06:54: Wow, das muss was sein.

00:06:56: Nein, also man macht relativ straightforward Fragen und fragt eben.

00:06:59: In den letzten zwei Wochen war ein anhaltendes Gefühl von Traurigkeit da.

00:07:02: Ja, nein, ein bisschen.

00:07:03: Und das klingt, glaube ich, für manche ... aber das funktioniert.

00:07:06: Also diese Tests, die denkt sich ja der einzelne Psychologe, der einzelne Psychiater, Psychiaterin nicht aus, mal morgens irgendwie in der Schublade, sondern solche Tests werden, nennt sich Validierung, an hunderten Leuten getestet, Gegend getestet, da werden Sachen verändert, bis man wirklich sagt, okay, dieser Fragebogen, so lebsch wie er klingt, sagt ziemlich zuverlässig, ob jemand Depressionen hat oder nicht.

00:07:25: Deswegen ist es auch immer so wichtig, ganz oft, ich werde bestimmt noch ein paar mal sagen, gibt es ja so, ich sag mal so TikTok.

00:07:30: Sachen, wo man fünf Fragen beantwortet und dann sagt, wenn das alles zustimmt, dann sucht euch Hilfe.

00:07:37: Grundsätzlich, mich immer dafür, sich Hilfe zu suchen, wenn man das Gefühl hat, irgendwas funktioniert nicht.

00:07:40: Aber das ist ein Riesenunterschied zwischen diesen fünf Fragen und einem Test, der vielleicht auch aus fünf Fragen steht, wo viele Jahre ins Land gegangen sind, bevor man gesagt hat, das kann man in die Praxis geben.

00:07:49: Das sind so Hochfragebögen und bei dir wahrscheinlich auch jemand, der hält sich auch ein bisschen im Gespräch mit dir.

00:07:55: weil natürlich manchmal wir einfach selber nicht wissen, wie so ein Fragebogen funktioniert.

00:07:58: Also wir haben schon vorgespricht gehabt.

00:08:00: Manchmal denkt man ja vielleicht auch, nee, ich bin ja gar nicht depressive.

00:08:03: War ich jetzt traurig die letzten zwei Tage?

00:08:05: Na ja, so richtig.

00:08:06: Traurig, traurig nicht.

00:08:07: Dann gibt man vielleicht eine zu gute Antwort an.

00:08:10: Dann unterhält sich jemand mit einem und sagt, wie war das in den letzten zwei

00:08:14: Tagen?

00:08:14: Bei mir war das auch so, dass meine Mutter immer mit dabei war.

00:08:18: Dann gab es immer eine Phase, wo sie mit dabei saß.

00:08:21: Eine Phase, wo ich alleine mit der Psyche geredet hab.

00:08:24: Das war immer so unangenehm, weil ich hatte das Gefühl, bei meiner Mutter musste ich mich so zusammennehmen.

00:08:29: Sobald sie rausgegangen ist, hab ich meistens angefangen zu weinen.

00:08:33: Weil mich das alles überfordert hatte.

00:08:35: die Situation so da drin zu sitzen und dann so über meine Gefühle zu reden.

00:08:39: Und ich war so, jetzt muss ich offen reden, weil ich hatte schon während ich diese Diagnosen gemacht habe, hatte ich schon Jahretherapie.

00:08:48: Und das Ding, das Problem bei mir war, also ich habe schon mit meiner Therapeutin darüber geredet, dass es mir schlecht geht.

00:08:54: Aber ich hab oft Themen ausgelassen, die ich hätte ansprechen müssen.

00:08:58: Weil ich dachte, ich weiß nicht, was ich mir gedacht hab.

00:09:02: Besonders als Kind hatte ich das Gefühl, man kann meine Gedanken lesen.

00:09:05: Wenn es mir richtig schlecht geht, wird man das ablesen können.

00:09:08: Das war für mich so ... Aber wieso sehen die denn nicht, dass es mir schlecht geht?

00:09:13: Das war für mich richtig so irritierend, dass ich dann ... Manchmal habe ich angefangen, bei meiner Therapeute zu weinen.

00:09:20: Sie hat es nicht nachvollziehen können, weil ich immer nicht so ernste Sachen angesprochen habe oder so was.

00:09:25: Oder Sachen, die mir wirklich am Herzen lagen.

00:09:28: Es hat mich irritiert, weil ich dachte, man könnte das so ablesen, dass es mir schlecht geht.

00:09:32: Das versteh ich total.

00:09:33: Das ist eine Wahrnehmung, die wir haben, weil wir fühlen es innen drin stark.

00:09:37: Für uns ist klar, es geht uns beschissen.

00:09:38: Wir denken wahrscheinlich, ich muss aussehen, wie scheiße.

00:09:41: Das muss man doch ansehen.

00:09:42: Jemand so ein Tipp, auch für die ... Es hat auch nichts mit Alter zu tun.

00:09:46: Nein, die meisten Menschen, es gibt Menschen mit sehr guten Antennen, aber die meisten Menschen merken es nicht, oder, das ist ja auch eine Perspektive, merken vielleicht was, aber sind selber gehemmt, euch darauf anzusprechen, weil sie sagen, ah, ist jetzt irgendwie komisch, wenn ich sie frage, ob irgendwas los ist, wann willst du ja irgendwie nicht callen oder so.

00:10:02: Ganz ehrlich auch hier, ich weiß nicht, wie oft ich es immer sag, redet miteinander.

00:10:05: Und wenn ihr wirklich schoolabt, äh, mir geht's scheiße, ihr weiß, es ist eine Überwindung wahrscheinlich, aber dann sagt bitte, es geht mir scheiße.

00:10:11: Der andere hat dann die Rolle zu sagen, oh, okay, was ist los, was können wir machen?

00:10:14: Aber ich glaube, es ist wirklich so ein Ding.

00:10:15: dass wir glauben, jeder merkt das und sieht das.

00:10:18: Nee, die meisten Menschen und ich schließ mich da echt ein.

00:10:21: Obwohl ich trainiert bin in Anführungszeichen auf so was.

00:10:23: Nee, wir sind blind und ein bisschen doof, was so was angeht.

00:10:26: Wir brauchen uns manchmal on the nose einfach.

00:10:29: Wie die Fragebögen.

00:10:30: Ging es Ihnen schlecht in den letzten zwei Wochen?

00:10:32: Ja.

00:10:33: Genau, um da nochmal den Bogen zu schließen, also ihr habt dann diese Fragebögen, die werden in der Regel tatsächlich ganz nun mal, also mit den Nummern ausgesucht, dann wird meistens was aufadiert, wahrscheinlich was bei dir auch so, und dann kommt am Ende unterm Strich zum Beispiel.

00:10:44: Sie haben bei diesem Test siebzehn Punkte erreicht und dann guckt man auf seinen Zettel, ja so banan, wie es klingt, und dann steht dann da zwischen fünfzehn und zwanzig ist.

00:10:52: Eine mittelgradige Depression zum Beispiel.

00:10:55: Noch mal, diese Tests haben echt viele Validierungen zu Beprüfungssachen durchlaufen.

00:10:59: Das kann man schon so grob sagen.

00:11:01: Und trotzdem auf der anderen Seite muss ich auch sagen, das ist jetzt nicht in Stein gemeißelt.

00:11:05: Es kann sein, wenn du dieselbe Fragenbogen drei Wochen später machst, dass du anstatt siebzehn Punkte, fünfzehn Punkte hast.

00:11:10: Oder vielleicht sogar vierzehn und damit am oberen Ende der unteren Kategorie wärst.

00:11:14: Das ist halt für uns im Fachbereich so ein Gradmesser.

00:11:17: Der ist gut, aber wie immer, wenn man mit Menschen arbeitet, ist gut genug.

00:11:22: Wenn man solche Werte hat, kann man sich das angucken und seine Anführungszeichen-Häkchen-Liste setzen und sagen, das liegt alles vor.

00:11:28: Außerdem hat sie mir fünf Fragebögen ausgefüllt, die alle positiv angesprungen sind.

00:11:32: Wir können eine Diagnose vergeben.

00:11:34: Das ist ein relativ langwieriger Prozess, je nachdem, um welche Diagnose es geht.

00:11:39: Es gibt Diagnose, die kann man positiv stellen.

00:11:42: Du würdest in die Praxis kommen, würdest mir dein Problem schildern und ich mach ... Ein Test auf Depression, sag ich jetzt mal.

00:11:48: Und wenn der Anschläg, kann man relativ sicher sagen, okay ist der Depression.

00:11:52: Es gibt aber auch Störungsbilder oder Neurodivergenzen.

00:11:55: Da macht man eher eine Ausschlussdiagnose.

00:11:57: Also, zum Beispiel bei ADHS hab ich viel gearbeitet.

00:12:00: Es ist eigentlich sehr ungünstig, wenn du vorher noch nie irgendwas durchlaufen lassen an Tests oder Gesprächen und gehst direkt zu einer ADHS-Testung.

00:12:07: Weil wer seinen Handwerk ganz gut versteht, wird sagen, ja, waren sie denn schon mal bei jemandem, haben wir alle anderen Sachen ausgeschlossen.

00:12:13: Weil es gibt Diagnosen, die vergibt bei dem Ausschlusskriterium und sagt, es ist keine Depression, keine Angststörung, keine PTBS, keine Trauma-Volgestörung, keine Jacke wie Hose, sucht euch einen schönen Begriff aus.

00:12:24: Dann bleibt am Ende das letzte übrig und sagt, ja, dann sind diese Symptome, die sie mir berichten, nur mit einer ADHS zu erklären.

00:12:32: Da gibt's zwei verschiedene Wege.

00:12:33: Aber bei dir war's relativ straight forward.

00:12:36: Ja.

00:12:36: Ich glaube, für mich war das so zum einen ... Da haben wir ja vorher schon darüber geredet, dass ich das Gefühl hatte, dass diese Diagnose, dass ich der Diagnose nicht berechtigt bin oder dass es nicht auf mich ... passt irgendwie.

00:12:50: Weil im Vorgespräch mit der Psychiaterin hat sie mich diese Sachen abgefragt, wie hast du ein gutes soziales Umfeld?

00:12:57: Und das war ein Jahr für mich.

00:12:59: Ich hab ein guter Handvoll Freunde.

00:13:01: Wie läuft das in der Schule?

00:13:02: Ich hab ein Einsatzzeugnis, ein Satzfeuerzeugnis.

00:13:05: Und für mich war das dann so okay.

00:13:07: Anscheinend hab ich keine Depression.

00:13:08: Aber wieso hab ich dann diese Diagnose bekommen?

00:13:12: Und für mich war das sehr irritierend.

00:13:14: Und ich hab mich so ... Ich wollte es ... Also, zum einen war das eine Erleichterung, weil ich wusste, okay.

00:13:18: Ich fühl mich ja so.

00:13:20: Aber zum anderen konnte ich das auch irgendwie nicht annehmen.

00:13:23: Es war richtig verwirrend für mich.

00:13:26: War das nicht annehmen eher, weil du dann doch gemerkt hast, ich will ja gar nicht krank sein?

00:13:30: Oder war es eher das Gefühl von, bin ich überhaupt krank genug für diesen Titel?

00:13:35: Ja, ich glaube eher, dieses bin ich überhaupt krank genug.

00:13:38: Ich könnte es ja anderen wegnehmen.

00:13:40: Und ich schaffe es ja, in der Gesellschaft irgendwie weiterzukommen.

00:13:45: Ich schaffe es, sie mich irgendwie anzupassen.

00:13:47: Also, andere, die es schwerer haben, müssen ja die Hilfe bekommen.

00:13:50: Ja, an der Stelle, wenn, glaub ich, oft gesagt, der Satz, man muss sich krank sein, nicht verdienen.

00:13:55: Und was für jemand ein Problem ist, ist für jemand ein Problem.

00:13:57: Und wenn ihr gerade zuhört und sagt, ich fühle das total, was sie sagen, was Laura sagt, dann ... Nee, wenn ihr erfolgreich seid und euch trotzdem Scheiße führt, ist das Valide.

00:14:06: Also, Erfolg im Leben oder in der Liebe oder was weiß ich, sagt überhaupt nichts darüber aus, wie ihr euch innen drin fühlt.

00:14:13: Wir haben hier das beste Beispiel.

00:14:14: kann erfolgreich sein und kann trotzdem abends zu Hause sitzen und sich denken, ich hole jetzt einfach, weil es ist alles nur zum Heulen.

00:14:21: Dann darf man sich auch Hilfe suchen.

00:14:23: Wartet bitte nicht erst, bis die Noten runterkrachen und die Freunde irgendwie sich mit einem zerstreiten, sondern eure Gefühle sind valide.

00:14:29: Ich glaub, bei mir war das dann auch so, dass ich, für mich war das schon erleichtern, weil dann auch an dem Punkt, dass ich endlich so auch aussprechen konnte, dass ich, ich habe richtig oft sehr starke Zukunftsängste.

00:14:42: Das ist für mich ganz schlimm gewesen, dann konnte ich das auch irgendwie so ... damit irgendwie so einfringen, okay, das liegt ein bisschen daran, dass ich Depressionen als Diagnose hab.

00:14:52: Und ich konnte das dann auch irgendwie mehr davon ... Ich weiß nicht, ich konnte mich mehr davon distanzieren und sagen, okay, das ist jetzt nicht so schlimm, das ist jetzt einfach von deiner Krankheit so.

00:15:03: Ich kann mich da ein bisschen abtrennen irgendwie.

00:15:05: Das klingt ein bisschen komisch, aber ich kann mich da irgendwie abköpseln ein bisschen.

00:15:10: Für mich klingt es natürlich nicht komisch, weil das höre ich ganz häufig.

00:15:13: Auf der einen Seite höre ich immer, dass es natürlich ... Also, du erlebst das ja.

00:15:16: Das ist ja auch nicht die zweite Person, die in deinem Kopf wohnt, die depressiv ist, sondern das bist ja schon du.

00:15:21: Auf der anderen Seite höre ich ganz häufig, dass man sagt, eigentlich kenne ich mich so, aber nicht.

00:15:26: Das fühlt sich nicht organisch mit mir selbst an.

00:15:28: Man erkennt, dass da ein Fremdkörper ein Anführungszeichen ist.

00:15:31: Klar, der ist im Körper, das ist so, wenn man sagt, ich weiß, da ist eine Tischtennisballe unter die Haut genäht.

00:15:38: Ja, der ist jetzt da, der ist in meinem Körper, der ist Teil von mir, aber der gehört da nicht hin und fühlt sich fremd an.

00:15:44: Ich glaub, das ist wichtig, dass man das weiß.

00:15:46: Man nennt das eine Psychologie.

00:15:47: Ich diston, das heißt ... Ich und das sind nicht miteinander in Harmonie, sondern ich merke, dass das nicht zu mir gehört.

00:15:53: Im Gegenteil, dazu wäre ich Syston, klingt ein bisschen wie Synchron.

00:15:57: Dann sagt man, nee, das bin schon ich.

00:15:59: Und das ist auch ein Gefühl, ich glaub, das ist super wichtig.

00:16:01: Und da kann eine Diagnose helfen, weil man plötzlich auch Namen dafür hat.

00:16:04: Wie du es halt sagst, man kann sagen, auch wenn die Gedanken vielleicht kommen, weil ich kenn das auch, weil man liegt da nachts und erzählt einem die Depression, wie scheiße man ist.

00:16:13: Ich glaub, es ist für viele Leute erleichtern zu wissen, dass das ... Und so formuliere ich das jetzt auch, dass das die Depression ist, die einem das gerade erzählt.

00:16:19: Dass man so vielleicht das auch wegschieben kann und sagen, halt auch mal kurz deinen Maul-Depression, ich will das nicht hören.

00:16:24: Aber ich kann mir vorstellen, musst du jetzt vielleicht sagen können, wenn man da eine Diagnose hat und weiß, dass das ein Symptom sein kann, ist es leicht dann für dich gewesen oder noch gruseliger?

00:16:32: Ich würde sagen, für mich ist es erleichtender gewesen, weil man damit ... mehr was anfangen kann.

00:16:38: Also, es könnte ja ... Ich glaub, wenn man ... Mir ging's ja vor der Diagnose genauso schlecht.

00:16:43: Da ist man ja so im Dunkeln gekippt habt.

00:16:45: Ich hätte jetzt auch eine Selbstdiagnose machen können und sagen können, okay, ich hab jetzt vielleicht Depressionen, aber ich hab's ja nicht Hand auf Hand als Beweis.

00:16:52: Und wenn ich mich selbst diagnostiziere, komm ich mir auch irgendwie blöd vor und helf mir dann selbst und sagt das dann der ganzen Welt irgendwie, ja, ich hab Depressionen, aber was bringt mir das dann, wenn ich mir keine Hilfe hole?

00:17:04: Und das ist, glaub ich, ein guter Punkt.

00:17:06: wo wir mal über Diagnosen und wofür braucht man die eigentlich?

00:17:08: Weil du hast völlig recht.

00:17:09: Sag mal, hättest du dir das selber gesagt?

00:17:10: Was hättest du dann damit gemacht?

00:17:12: Also, dann hättest du gesagt, okay, ich hab Depressionen, ohne das von einer Fachperson abklären zu lassen.

00:17:16: Und dann, was machst du dann damit?

00:17:17: Und ich glaub, das ist ganz wichtig, gerade auch von Seiten von Fachpersonal.

00:17:21: Ich sag immer, eine Diagnose ist ein Schlüssel.

00:17:23: Und zwar ein Schlüssel, um Möglichkeiten freizuschalten.

00:17:25: Und es ist vielleicht auch was, was manchmal unfair wirkt, weil, ich rede jetzt mal zum Beispiel vom Bereich ADAS, weil ich da eben viel unterwegs war.

00:17:32: Ich hab ganz, ganz viele Klientinnen gehabt.

00:17:33: Die sind raus aus meiner Testung und ich musste dann befunden schreiben.

00:17:37: Und dann habe ich sehr oft die Situation, wie ich gesagt habe, also auf dem Spektrum ist die definitiv, auch jetzt nicht gerade am Anfang des Spektrums, ist sie aber weit genug auf dem Spektrum, dass ich die Diagnose vergeben kann im psychiatrisch-psychologisch-medizinischen Sinne.

00:17:51: Und ich habe mich... oft dagegen entschieden.

00:17:53: Ich habe das dann im Befund auch ausgelegt, habe gesagt, sicherlich auf dem Spektrum, aber würde die Diagnose nicht vergeben.

00:17:58: Und jetzt hören das vielleicht Leute und sagen, ja, wie aschig ist das denn von dir?

00:18:01: Und da muss man halt sagen, ich habe das nur gemacht, wenn die Person zum Beispiel auch sehr viele Ressourcen selbst hatte.

00:18:07: Wenn der Leidensdruck nicht sehr hoch war, das ist ein ganz, ganz großer Punkt.

00:18:09: Ganz oft waren das Klienten oder Klientinnen, die sind gekommen, da haben die Kinder Diagnosen gekriegt oder dann haben sie festgestellt, hü.

00:18:15: Das Kind hat ja eine Diagnose, ist ja witzig.

00:18:17: Das Kind ist doch einfach wie ich.

00:18:18: Sollte übrigens an dieser Stelle für alle, die sich gerade da tappt fühlen, geht mal zur Testung.

00:18:22: Und dann gesagt haben wir, lass ich mich selber mal testen.

00:18:24: Die haben ihr Leben bis dahin aber super hingekriegt, deswegen haben sie es nie bemerkt.

00:18:26: Muss ich denen jetzt eine Diagnose geben?

00:18:28: Die kommen super klar.

00:18:29: Die haben jetzt einfach nur ein Begriff dafür.

00:18:31: Ich entscheide oft dann oder hab dann oft dagegen entschieden, weil ich gesagt hab, es bringt der Person nichts.

00:18:35: Sie braucht keine Medikamente, also braucht sie den Schlüssel nicht, um an Medikamente ranzukommen.

00:18:39: Die Person hat auch von vornherein klar gesagt, Therapie brauche ich nicht, kommt ja gut klar.

00:18:42: Dafür braucht sie den Schlüssel also auch nicht.

00:18:45: Das heißt, denkt immer so ein bisschen daran, von Fachseite aus hin zu Diagnosen häufig einfach ein Schlüssel, um euch Möglichkeiten an die Hand zu geben.

00:18:52: Eben, was ich gerade gesagt habe, Medikamente, Therapie, Reha, wir können ja gleich mal drüber sprechen, Nachteilsausgleiche zum Beispiel oder ja, solche Dinge.

00:19:00: Wenn das aber nicht gebraucht oder der Leidensdruck einfach auch nicht hoch genug ist, ist immer die Frage, vergibt man der Diagnose oder nicht.

00:19:06: Weil, da können wir vielleicht auch noch mal drauf geben, da müssen wir halt ehrlich sein, offiziell darf niemand diskriminiert werden aufgrund von Geschlecht, Identität oder auch Diagnose oder Behinderung.

00:19:14: Wie die Realität dann tatsächlich läuft, ist halt noch mal eine andere Spur.

00:19:18: Und da muss man dann immer ein bisschen abwägen, macht es Sinn, eine Diagnose zu geben.

00:19:21: Hat die Person deswegen kein ADHS, null Prozent oder keine Depression?

00:19:26: Nee, nicht im eigentlichen symptomatischen Sinne, aber halt nicht stark genug, als dass man ihr das Waffenasenal an die Hand geben muss.

00:19:33: Und da müssen wir einfach sagen, das sind halt Ressourcen gerade... im Gesundheitssystem, die sind tatsächlich etwas knapper bemessen.

00:19:38: Was nicht heißt, dass irgendwer da draußen irgendein Therapieplatz wegnimmt?

00:19:41: Nein, das denkt ihr jetzt bitte nicht.

00:19:42: Das entscheidet ja das Fachpersonal.

00:19:44: Also wir gucken dann schon, dass wir sagen, diese Person braucht eine Therapie oder das mal sagt.

00:19:49: Ich glaube, da wird es auch, wenn der Selbsthilfegruppe funktioniert oder einfach mal irgendwie mit einem gewissen Flyer und ein paar Angeboten, das würde vielleicht auch schon helfen.

00:19:56: Das war jetzt nicht langer Aussagen dafür, aber ich nehme an, bei dir hast du ja dann wahrscheinlich auch den Schlüssel bekommen und eventuell Therapie oder Medikamente damit zur Verfügung gestellt bekommen.

00:20:05: Weswegen es dann für mich, also im Endeffekt hat es schon ... in so weit geholfen, dass wir dann

00:20:11: schon

00:20:11: ein Schlüssel hatten, wo wir dann arbeiten konnten ein bisschen.

00:20:14: Ich hab mich trotzdem immer noch ein Stück weit alleine gefühlt ein bisschen, weil dann auch von Seiten meiner Eltern so die typische Aussage kamen, ja, du hast doch alles sozusagen, du hast die guten Noten, du hast doch tolle Freunde und du machst doch so viele Hobbys.

00:20:29: Wieso geht's dir schlecht?

00:20:30: Und ich war so ... keine Ahnung, ich weiß das auch nicht.

00:20:34: Da das hier ein Audio-Podcast ist, stellt euch vor, wie ich gerade die Augenrolle wollte, wo Laura das alles erzählt hat.

00:20:41: Und dann dieses Ja, sei doch halberfröhlich, du brauchst doch nicht traurig sein.

00:20:46: Ich such's mir ja nicht freiwillig aus.

00:20:48: Es wär so schön, wenn Depressionen so einfach halber werden.

00:20:49: Hör doch mal einfach auf, traurig zu sein.

00:20:52: Aber hast du das Gefühl, in deinem Weg mit deiner Depression hat dir das eher geholfen, die Diagnose zu bekommen und sagst du, ja, ich hab's jetzt halt, aber ich sag mal substanziell, was gebracht hat's mir nicht?

00:21:02: Ich

00:21:02: würd sagen, ich glaub an sich hat's mir schon irgendwo geholfen, weil ich hab dann wieder mit einer anderen Therapeut in Therapie angefangen.

00:21:10: Aber ein bisschen später dann, ja, Abstand und ich hab ... Insofern diese Pause genutzt, dass ich gesagt habe, okay, das und das waren meine Fehler bei der letzten Therapeuten, die ich hatte.

00:21:21: Jetzt möchte ich es anders machen und wirklich meinen Themen intensiv ansprechen.

00:21:24: Cool.

00:21:25: Das hat mir dann auch geholfen, dass ich gesagt habe, ich hatte schon die Diagnose-Depression und die mag jetzt vielleicht veraltet sein.

00:21:32: Ich weiß auch gar nicht, ich wollte noch mal klären, ob eine Diagnose auflaufen kann.

00:21:37: Also es gibt keine ... Ich kann es nur für den Bereich sprechen für die F-Diagnosen.

00:21:42: Ich weiß nicht, wie das bei Nierenerkrankungen ist.

00:21:44: Es gibt kein Automatischverfallstatum.

00:21:46: Es ist nicht so, dass man eine Depression erst mal zwei Jahre hat, danach muss man die sich neu verdienen.

00:21:50: In der Regel bleiben die auch, soweit ich informiert bin.

00:21:53: Es hat viel mit Abrechnung, mit Archivierung zu tun.

00:21:56: Bleiben die auch eigentlich ... auf ewig in der Akte stehen.

00:22:01: Aber man kann z.B.

00:22:01: bei einer Depression den Vermerk einbringen, Zustand nach.

00:22:05: Dass man z.B.

00:22:06: sagt, die Depression ist seit fünf Jahren nicht aufgetreten, also macht man Zustand nach als Kudierung rein.

00:22:11: Oder macht ein Vermerk in die Akte, wo was drinsteht wie Symptomfreiheit, so und so viel Zeit.

00:22:16: Das ist möglich, aber gerade bei Erkrankungen, wo man sagt, die können im Prinzip nicht komplett weggehen, löscht man Diagnose in der Regel auch.

00:22:23: immer nur sehr vorsichtig aus den F-Diagnosen.

00:22:25: Einfach von mir sagt, na ja, wär ja vielleicht mal gut, vielleicht auch in zwanzig Jahren, wenn mal wieder irgendwas auftritt bei dir und du bist in der Zeit keine Ahnung, noch mal drittgezogen oder so, weißt du, neuer Anfang, neues Leben.

00:22:34: Und dann kann im Zweifelsfall die dortige Person, die medizinische Fachpersonen in die Akte gucken, sagen, oh, da war ja mal was vor zwanzig Jahren.

00:22:41: Vielleicht sollte man da mal reingucken, ob das wieder da ist.

00:22:43: Deswegen ist es schon ganz hilfreich, wenn man's drinstehen lässt oder in irgendeiner Weise, ich sag mal, ins Archiv packt und sagt hier, da war mal was.

00:22:51: Ich denke, das kann man von vielen körperlichen Erkrankungen machen.

00:22:53: Wenn man das klassische Beispiel auf sich irgendwo einen Knochen gebrochen hatte vor zwanzig Jahren, und jetzt bricht der Knochen ständig wieder, dann könnte man ja vielleicht schauen, ist da was nicht richtig damals zusammengewachsen?

00:23:03: Oder haben wir damals falsch zusammengeschraubt?

00:23:06: Aber ich sag mal, wäre mir nicht bekannt, dass es Diagnosen in einem Spektrum gibt, die ablaufen nach einer gewissen Zeit.

00:23:11: Jetzt fällt mir noch eine Frage ein.

00:23:13: Das ist mir während du erzählt hast, eingefallen.

00:23:16: Das kommt ja in der Akte.

00:23:17: Und wir haben ja auch das Thema mit ... Karriere und so was.

00:23:21: Und ... Für mich war das auch ein ganz großes Thema, weshalb ich Medikamente immer so ein Stück weit abgelehnt habe, auch wenn ich darüber nachgedacht hab.

00:23:30: Weil ich hatte Angst, dass erstens das was mit meiner Hürnstruktur irgendwas verändert.

00:23:35: Obwohl ich aufgeklärt wurde, hatte ich irgendwie Angst davor, dass sich mein Charakter verändert.

00:23:40: Und dass ich Angst hatte, dass es irgendwie auch eingetragen wird und ich dann irgendwie keine Arbeitsstellen oder so.

00:23:46: Ich weiß nicht, das klingt so absurd, aber da war so eine irrationale Angst irgendwie.

00:23:51: Ja, ich kann die total gut verstehen.

00:23:52: Und es ist ja auch, wir könnten euch jetzt hier erzählen, nein.

00:23:56: Es ist kein Problem, denn es gibt den dritten Artikel des Grundgesetzes.

00:23:59: Niemand darf diskriminiert werden aufgrund von, zum Beispiel, seiner Behinderung.

00:24:03: Das ist alles nicht relevant.

00:24:04: Jetzt haben wir eben schon gesagt, die Realität sieht halt anders daraus.

00:24:06: Also grundsätzlich ist so, alle Ärzte, Ärztinnen, bei denen ihr seid, unterliegen der Schweigepflicht.

00:24:11: Auch Psychotherapeutinnen.

00:24:12: in dem Fall werden Ärztinnen gleichgestellt und haben eine Schweigepflicht.

00:24:15: Das heißt, die dürfen ohne eure Zustimmung niemandem was erzählen, was eure Diagnosen angeht.

00:24:19: Es sei denn, es wäre jetzt Gefahrenverzug.

00:24:21: Also es sei denn ... Ihr werdet jetzt Ketten, Segen, Schwingen durch die Innenstadt laufen und Leute ummuchsen wollen.

00:24:28: Und ihr werdet das eurer Therapeutin zum Beispiel sagen.

00:24:30: Dann dürft ihr die jemanden anrufen und sagen, die will jetzt gleich einen Massaker anrichten.

00:24:35: Ansonsten.

00:24:36: Nader, wenn ihr das nicht freigebt, Nader.

00:24:39: Jetzt gibt es aber natürlich auch Klase.

00:24:40: jetzt mit der elektronischen Patientenakte, gibt es natürlich auch ein zentrales Verzeichnis, wo eure Sachen quasi gelagert sind.

00:24:46: Da muss man dann in der Regel auch was unterschreiben, aber da darf auch nicht jeder darauf zugreifen.

00:24:49: Also grundsätzlich kann man erst mal sagen, rein theoretisch, was an eurer Akte steht, dürft nur ihr bestimmen, der das lesen kann, soweit die Theorie.

00:24:56: Jetzt kommen wir zu dem Punkt Karriere.

00:24:57: In normalen Jobs, ich gehe jetzt mal von den Durchschnitt-Jobs aus.

00:25:00: Interessiert das oder hat das keine Sau zu interessieren?

00:25:03: Es kann aber zum Beispiel Vorteile haben, es zum Beispiel dem Arbeitgeber zu sagen.

00:25:07: Zum Beispiel, wenn man weiß, man hätte jetzt vielleicht bleiben wir mal bei der Depression, aber es muss jetzt nicht auf dich zutreffen.

00:25:12: Ich kann dadurch manchmal nicht meine Leistung abrufen.

00:25:16: Wenn ich eine Phase reinrutsche, bin ich vielleicht für zwei, drei Wochen nicht auf demselben Liburi sonst.

00:25:21: Ich kenne das schon von mir.

00:25:22: Dann kann man jetzt sagen, ich möchte meinen neuen Arbeitgeber darüber informieren.

00:25:25: Einfach, dass der weiß, hey, das hat da nichts damit zu tun, dass mir die Arbeit am Ärmel vorbeigeht.

00:25:29: Sondern ich hab einfach eine Erkrankung.

00:25:31: So wie man es auch machen würde, wenn man eine Behinderung hat oder eine chronische Erkrankung.

00:25:35: Dass sie Bescheid wissen, wenn ich da mal durchhänge, kann es möglicherweise einfach ein Schub meiner Erkrankung sein.

00:25:39: In der idealen Welt würden dann ... Chefs, Chefinnen sagen vielen lieben Dank.

00:25:44: Frau Sohn, sodass Sie das gesagt haben, dann weiß ich Bescheid und wenn irgendwas sein sollte, kommen Sie auf mich zu.

00:25:49: Wir unterstützen Sie.

00:25:50: bla, bla, bla, ideale Welt.

00:25:51: So, jetzt kann es aber natürlich sein, du hast Arschloch als vorgesetzte Person.

00:25:56: Dann kann es natürlich sein, dass du eher negative Konsequenzen hast.

00:25:59: Das soll so nicht sein, aber wir sind halt ehrlich, wenn es halt Idioten sind, dann möglicherweise hast du negative Ausbrüche.

00:26:06: Aber wie gesagt, bei dem normalen Job musst du das nicht angeben.

00:26:08: Ausnahmen sind, es gibt Teiljobs, die besondere Anforderungen haben, z.B.

00:26:12: Pilotinnen oder Fluglotsen.

00:26:14: Da ist eine höhere Ansatz an Fähigkeiten, die du haben musst.

00:26:17: Da muss man auch psychologisch-medizinisch Gutachten vorher einhöhlen, Eignungen einholen.

00:26:21: Ja, weil du fliegst halt Menschen mit sehr viel Geschwindigkeit in großer Höhe durch die Gegend.

00:26:25: Und da will man relativ sicher sein, dass soweit alles Tutti ist.

00:26:29: Da muss man, wenn man da das verschweigt und das später rauskommt, gibt es richtig Ärger.

00:26:33: Unten anderer Punkt ist die sogenannte Verbeamtung.

00:26:35: Vielleicht für alle, die interessant sind, die zum Beispiel Lehrerinnen werden möchten.

00:26:38: Da ist es tatsächlich auch ein bisschen kritisch.

00:26:40: Weil man wird quasi Verbeamtung bedeutet, dass man beim Start auf Lebenszeit angestellt wird.

00:26:44: Zum Beispiel durch das Schulamt.

00:26:46: Und die schauen natürlich, weil ihr werdet ja dann von Steuergeldern bezahlt, schauen die die Person, die sich jetzt zum Beispiel auf das Beamten dem Amtensstatus beworben hat, ist es wahrscheinlich, dass die ihr volles Rentenalter erreicht.

00:26:57: Ich weiß gar nicht, wo das aktuell liegt, sagen wir mal, ungefähr Ende sechzig.

00:27:00: Also, wenn sich da jemand bewirbt ... Der Herr Max Mustermann wird der höchst vermutlich bis zu seinem sechsten Jahr voll arbeiten können.

00:27:07: Ist das der Fall?

00:27:08: Super, Sie sind für die Beamtung verbeamtungfrei gegeben.

00:27:10: Ist irgendwas in der Krankengeschichte?

00:27:13: Das nahelegen würde könnte, dass das nicht klappt.

00:27:16: Kann man hier die Verbeamtung verweigern?

00:27:18: Das kann alles sein.

00:27:19: Du kannst auch wegen Adipositas, also wegen Fettleibigkeit abgelehnt werden, weil der ... Die betreffende Person, die das begutachtet, sagt, die Person ist so stark fettleibig, dass ich nicht glaube, dass die Person bis zum vollen Rentenalter durchhalten wird aufgrund dieser Erkrankung.

00:27:33: Also kann ich keine Freigabe für die Verbeamtung geben.

00:27:36: Und da gibt es jetzt eben die Fälle, weil wir hier über psychische Erkrankungen reden.

00:27:39: Es gibt Fälle, da sind auch tatsächlich, wo bekannt war, dass die Person in Therapie war oder aktuelle Psychotherapie.

00:27:46: ist während der Gutachtung, dass es aus dem Grund abgelehnt wurde.

00:27:49: Weil man gesagt hat, das legt nahe, dass diese Person eben dieses Rentenalter nicht erreichen wird.

00:27:54: Es gibt aber auch Fälle, und das ist jetzt das Problem, wo die begutachtende Person gesagt hat, nein, die Person ist ja in Therapie für ihre Erkrankung.

00:28:02: Das heißt, sie tut ja etwas dafür, dass sie das volle Rentenalter erreicht.

00:28:06: Deswegen stimme ich zu, dass verbeamtet wird, weil die Person ja quasi etwas Positives für ihre Gesundheit macht.

00:28:11: Eine andere gutachtende Person legt es halt aus, als ich muss ja überhaupt was tun.

00:28:15: Also bin ich nicht bei vollem Gesundheitsstatus, also leh nicht ab.

00:28:18: Ihr seht, es ist kompliziert, ich hab jetzt sehr viel geredet und ich will niemanden entmutigen.

00:28:21: Aber man muss halt klar sagen, bei bestimmten Berufsgruppen gibt es erhöhte Anforderungen.

00:28:26: Und da kann es ein Problem sein.

00:28:28: Stand im Jahr zweitausendfünfundzwanzig.

00:28:29: Ich hoffe, wir reden in eins, zwei, drei Jahren darüber und sagen, völliger Blödsinn, hat sich alles geklärt, ist jetzt ganz einfach.

00:28:36: Ja, ich weiß nicht, ich find das auch immer so schwer.

00:28:39: Also was mir jetzt gerade hingegeblieben ist, dieses, sie muss, also die Person ist ja nicht gesund und sie ... Ich muss dafür arbeiten, dass sie gesund ist.

00:28:47: Aber wenigstens hab ich die Selbstreflektion und Gelenterapie und tu was, damit es mir besser geht.

00:28:54: Ich konnte mich da stundenüber aufregen.

00:28:56: Dann könnt ihr das selber entscheiden, ob euch Kosten- und Nutzenrechnungen aufgeht.

00:29:01: Grundsätzlich geht es erst mal keinen Menschen was an, egal, ob ihr einen Schnupfen habt.

00:29:05: oder eine Depression.

00:29:07: Ich weiß, ihr habt schon sehr viel gesagt, aber deswegen vielleicht auch die kurze Anmerkung, wenn ihr euch krankschreiben lasst, so eine sogenannte AU, also eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, muss man ja dann abgeben, oft bei der Arbeit.

00:29:15: Das machen ganz viele falsch, als es noch die Papiervariante gab.

00:29:17: Da stehen ja auch diese Kodierungen drauf, z.B.

00:29:19: U- Thirty-Five oder wenn wir jetzt bei den psychiatrischen Sachen bleiben, F- Thirty-E oder so.

00:29:24: Der Arbeitgeber kriegt immer die Variante, wo das nicht draufsteht, weil es geht den Scheißdreck an, warum man krankgeschrieben ist.

00:29:30: Das wisst nur ihr und die Krankenkasse, und die Krankenkasse darf das auch nicht einfach ausgeben.

00:29:34: Also, das vielleicht mal auch so als Hinweis.

00:29:36: Wenn euer Arbeitgeber euch fragt, warum waren sie denn krank letzte Woche?

00:29:40: Dann könnt ihr das beantworten.

00:29:42: Müsst ihr aber nicht, mal so als kleiner Hinweis.

00:29:44: Ich glaub, ich würd aus Reflex, wenn das jetzt wegen meiner psychischen Erkrankung wäre, würde ich tatsächlich das nicht thematisieren, weil ich dann irgendwie das Gefühl hätte, dass ... die mich verurteilen würden, wenn ich das sagen würde.

00:29:57: Das hat auch was mit Schigmatisierung zu tun, dass ich das Gefühl habe, okay, für die Person bin ich abgeschrieben.

00:30:04: Für die Person bin ich eine irre Person, die überhaupt nichts auf die Reihe bekommt.

00:30:10: Das hab ich oft das Gefühl, wenn ich mit Menschen spreche, die nicht so viel mit psychischen Erkrankungen am Hut hatten.

00:30:16: Ich muss mich da erst mal ran tasten, um überhaupt zu wissen, okay, haben die ... irgendwie awareness darüber oder nicht.

00:30:23: Ich fühle mich dann auch so unsicher, aber mir merkt man das ja nicht an, dass ich Depressionen habe.

00:30:27: Und ich verstehe auch total, wenn du sagst, weil ich glaub, es geht mit vielen Bereichen so, wenn man so merkt, so dass ihr aus kein Safe Space, würd ich es auch nicht auf den Tisch ballern.

00:30:35: Weil, ja, ich meine, hat sich dann was verändert?

00:30:37: Sind Menschen, nachdem du über deine Diagnose gesprochen hast, irgendwie anders mit dir umgegangen oder haben sich entfernt oder?

00:30:42: Ich hab

00:30:43: nicht mit so vielen, also über meine Diagnose gesprochen.

00:30:47: Ich glaub ...

00:30:47: Dann jetzt willkommen im Podcast.

00:30:50: Na ja, also ich denk mir dann auch so, es soll ja anderen weiterhelfen.

00:30:54: Deswegen ist es für mich nicht so schlimm, aber jetzt im privaten Kreis eigentlich, wenn ich mit Freunden darüber geredet habe.

00:31:01: Meistens hat das, ich weiß nicht, schon irgendwo ein Stück weit überrascht, weil ich eine sehr optimistische Person bin.

00:31:07: Für mich war das dann so, okay, meine Freunde sind sehr gut damit umgegangen.

00:31:11: Für die war das gar kein Ding, aber die haben es auch nie wirklich bemerkt, wie ich mich verhalte, wenn es mir wirklich beschissen geht.

00:31:16: Ich mein, wir reden ja auch immer so da über seitehrlich und macht und tut.

00:31:20: Ich versteh aber total, wenn man sagt, das ist schön und gut.

00:31:22: Aber wenn es sich in dem Moment nicht so anfühlt oder man einfach merkt, ich kann das in dem Moment nicht, dann ist das auch nicht schlimm.

00:31:27: Wenn wir hier immer so empowerment sind, wenn jemand merkt, ich kann das grad nicht, ja, dann ist es halt so.

00:31:32: Und vielleicht hat es ja auch einen Grund oder es macht ja angreifbar, seien wir ehrlich.

00:31:35: Vielleicht hat ja auch der eine oder andere schon eine schlechte Erfahrung gemacht.

00:31:38: Dann gesagt, toll, ich war offen.

00:31:39: Und dann, was du eigentlich gesagt hast, so dieses und dann war ich auf einmal die Depressive.

00:31:44: Und alles wird dann vielleicht so gemünzt auch, das ist ja wegen deiner Depression.

00:31:48: Stimmt, aber wegen deiner Depression bleibt doch zu Hause.

00:31:50: Oder ich weiß nicht, ob das was für dich ist, weil deine Depression.

00:31:52: Das kann ich mir auch vorstellen, dass das schwierig ist manchmal.

00:31:55: Ich glaub auch, wenn man Witze darüber macht, ich bin jetzt so Debris oder so, ich sag das ja auch manchmal.

00:32:03: Also, wenn ich einfach einen beschissenen Tag hatte, sage ich das auch manchmal.

00:32:06: Aber mir fällt es dann im nächsten Moment wieder so ein, so, ich muss mal aufpassen, was ich sage, weil dann meine Freunde, bei denen gehen dann auch diese Alarmglocken an, wenn ich sage, ja, mir geht es richtig beschissen oder richtig scheißtag, da sind die dann wieder so, ah, okay, aber du hast doch Depressionen, gehts dir gut?

00:32:23: Also gut, wenn die Alarmglocken angehen.

00:32:24: Ja, aber das haben wir, glaub ich, auch schon mal in der Folge extra besprochen, dass wir gesagt haben, das ist halt so doof, weil es ist ja ... Ich bin ein bisschen depri, sagt ja auch was aus.

00:32:31: Sagt ja jetzt nicht aus, hey, mir geht's irgendwie ein bisschen schlecht, sondern das macht ja ... Also das hat ja schon gewisse Aussage im Alltag.

00:32:37: Man sagt jetzt nicht bei allem so, ich bin ein bisschen depri, aber wenn man sagt, ich bin wirklich so ein bisschen auch down.

00:32:42: einfach.

00:32:42: Und ich will das auch mal keinem verbieten, weil ich weiß ja auch, dass niemand dann klinisch depressiv meint.

00:32:47: Das sind wir, das glaube ich, alle einig.

00:32:48: Aber es ist halt so blöd, weil halt jeder dann an diesen Begriff denkt und wenn man dann eben wirklich jemanden im Freundeskreis hat, der die Diagnose hat, ich glaube, das geht dann vielleicht auch Freundinnen so, die sagen, oh.

00:32:56: Sorry.

00:32:56: Nee, also, damit wollte ich jetzt nicht ... Wir finden bestimmt irgendwann eine Lösung dafür in den nächsten Jahren, aber bis dahin, glaub ich, müssen wir das auch ein bisschen ausloten.

00:33:05: Also, ich versteh, wie gesagt, da sind wir wieder, ne?

00:33:06: Depri sein oder depressiv sein im Alltagssprech bedeutet halt was anderes, als wenn du halt bei einem Profi sitzt und sagst, meine Depression kickt heute richtig hart, dann ist das was anderes, als wenn du mit deinen Freunden zusammenstattest und sagst, hey, meine Depri kickt heute richtig hart.

00:33:20: Not the same, würde ich behaupten.

00:33:22: Mich meiner Einerlehrerin anvertraut, dass ich eine Diagnose, also eine psychische Erkrankung habe.

00:33:28: Und sie hat sich das auch sehr zu Herzen genommen.

00:33:30: Und trotzdem,

00:33:32: das hat meine Mathelehrerin trotzdem stehen, diese Verspätung immer noch drin.

00:33:35: Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

00:33:37: Da denke ich mir dann auch so, ich weiß gar nicht, was ein Nachteilsausgleich da eigentlich machen kann.

00:33:42: Voll die gute Überleitung.

00:33:43: Ich wollte mich grad sagen, was viele nicht wissen.

00:33:44: Du kannst auch in der Depression einen Nachteilsausgleich beantragen.

00:33:47: Großes Wort, für die zum einen ... In der Schule kann man sogenannte Nachteilsausgleiche beantragen.

00:33:52: Die Regelungen dafür sind vom Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

00:33:55: Aber damit könnt ihr quasi aufgrund einer Diagnose gewisse Nachteilsausgleiche bekommen.

00:34:02: Das kategoriert sich in drei Bereiche.

00:34:04: Erst mal, wie ihr die Leistung erbringen müsst.

00:34:06: Zum Beispiel für Personen, die eine Angsterstörung hätten.

00:34:09: Da kann man z.B.

00:34:10: sagen, die Person muss keine Referate vor allem führen.

00:34:13: Sondern vielleicht nur in einer One-on-one Situation.

00:34:15: Oder ich hab auch schon gehört, dass Lehrkräfte gemacht haben, die hat das Referat.

00:34:18: zu Hause aufgesprochen, in dem One-Take natürlich und hat dann die Videokassette, die Datei, abgegeben.

00:34:24: Das habe ich heute mal in Alter verraten.

00:34:25: So könnte man das zum Beispiel machen.

00:34:27: Und dann gibt es, glaube ich, noch den Bereich, wie man die Leistung feststellt.

00:34:30: Also zum Beispiel, wenn jemand zum Beispiel auch eine Bewegungseinschränkung hat, dass man im Sport dann eben nicht sagt, du musst dieselbe Sportübung machen wie die anderen, sondern eine, die für deinen Bewegungsapparat machbar ist, trotzdem herausfordernd über machbar ist.

00:34:41: Oder zum Beispiel, dass man die Arbeit anpasst, die abgegeben werden muss.

00:34:44: Und dann gibt es halt noch die Variante, die Bewertung zu ändern.

00:34:47: Also zum Beispiel, weil für Personen mit Leserechtschreibschwäche gibt es zum Beispiel beim Nachteilsausgleich die Möglichkeit zu sagen, die Rechtschreibung wird nicht bewertet im Aufsatz.

00:34:56: wird das anders verrechnet, weil oft ist ja so, der Aufsatz wird bewertet nach Autografie, Rechtschreibung, Inhalt, Fragestellung usw.

00:35:02: Da gibt's ja so eine Gesamtnote.

00:35:04: Man kann dann mal Menschen, die LRS haben, sagen, Autografie, Rechtschreibung geht raus.

00:35:08: Dann wird die Note einfach anders berechnet.

00:35:10: Grundsätzlich hat man diese drei Möglichkeiten und man könnte eben zum Beispiel bestimmt, weil wie seit Lehrkräften ist da, glaub ich, je nach Bundesland viel Kreativität zugeschrieben, könnte man vielleicht schauen und sagen, okay, aufgrund der Erkrankung z.B.

00:35:22: Depression, kommt sie sehr häufig zu spät, ich nehme das nicht mit.

00:35:25: in die Bewertung auf.

00:35:26: Also vielleicht wären die Fehlstunden trotzdem gezählt und die stehen auf dem Zeugnis, aber sie dürfen, ich weiß jetzt immer wieder bei, wer sagt mir, dass das die Lehrkraft nicht trotzdem macht, aber man sagt, okay, das rechne ich nicht in die mündliche Note ein, zum Beispiel.

00:35:36: Also das wäre wahrscheinlich nur Option.

00:35:38: oder dass man eben sagt, okay, dafür kriegt die Person vielleicht noch mal in der Anschlussstunde, wenn alle schon Schluss haben, kriegt die Person nochmal extra Zeit, um zum Beispiel Sachen nachholen zu können oder ähnliches.

00:35:47: Also ich warte tatsächlich, als ich mich jetzt für die Folge mit dem Thema beschäftigt habe, erstaunt darüber, wie gesagt, ich weiß, Bundesländer unterschiedlich.

00:35:53: Aber wie kreativ Lehrkräfte da sein können, um einer Person einen Nachteil auszugleichen.

00:35:58: Und ich glaube, es ist ganz wichtig.

00:35:59: Es geht nicht darum, dass jemand einen Vorteil bekommt.

00:36:01: Weil jetzt, wenn jemand diesen Podcast sagt, eh, dann möchte ich mich nicht mehr anstrengen, rechtschreibung.

00:36:06: Nee, es geht darum, dass hier wirklich jemand wie einen Zustand, eine Behinderung, eine Erkrankung hat, die es der Person aus Gründen unmöglich macht, z.B.

00:36:12: schön zu schreiben oder eben korrekte Autografie anzuwenden.

00:36:16: Also, die Person kann sich anstrengen, bis zu einem Nimmerleihungs-Tag, es geht halt nicht.

00:36:18: Dann ist es kein Vorteil, dass das nicht bewertet wird, sondern es ist Gerechtigkeit, dass es nicht bewertet.

00:36:23: wird.

00:36:23: Wenn du theoretisch durch Lernen besser recht schreiben könntest, dann darf man das bewerten.

00:36:28: Aber wenn die Person halt machen kann, was sie will und es geht nicht.

00:36:31: Also was hatten dann für eine Bewertung auch einen Zweck?

00:36:33: Also ich mache es jetzt mal ganz harte.

00:36:34: Wenn ich die Beine abhacke und sage, jetzt renn mal den Cooper-Test, was ist das für eine Bewertungsgrundlage?

00:36:39: Also, dann wär's zum Beispiel den Nachteilsausgleich, der Person ein Rollstuhl zur Verfügung zu stellen und zu sagen, ab geht's jetzt mit dem Sportrollstuhl.

00:36:45: Das wäre Nachteilsausgleich vermutlich, aber einfach zu sagen, dann rop mal durch die Gegend und ich nehm dieselbe Zeitmessung für die Leute mitbein.

00:36:51: Ich glaub, da sind wir uns einig, das wäre nicht fair.

00:36:53: Und so wär's halt auch in der Schule.

00:36:55: Aber auch da, was wir vorhin hatten, kosten Nutzenrechnungen.

00:36:57: Weil wenn du, glaub ich, den Nachteilsausgleich beantragst, bitte alle Lehrkräfte da draußen korrigiert mich, ich glaube, das kann man nicht spezifisch nur für eine Lehrkraft machen, weil das muss dann irgendwie überprüft werden.

00:37:06: Ich glaub, da muss das Lehrerkollegium zustimmen, dass man... das macht.

00:37:09: Und dann erfahren es halt, glaube ich, alle, die dich unterrichten.

00:37:11: Und dann, wenn du halt sagst, ja, von den zehn Lehrkraften, die ich hab, finde ich das bei neun okay, aber dieser eine Lehrkraft, da will ich absolut nicht, dass sie das weiß.

00:37:19: Ich glaube, das könnte dann schon schwierig werden.

00:37:20: Ja, ich glaube, für mich war das dann auch so, dass es für mich auch nicht so relevant ist, weil ich ja trotzdem gute Noten schreibe.

00:37:27: Das ist ja das Ding, dass ich Auch wenn ich diese Diagnose bekommen hab, dass ich trotzdem diese Leistung erbringen konnte, die in der Gesellschaft erwartet wird.

00:37:38: Deswegen traue ich mich auch oft nicht getraut.

00:37:41: Jetzt auch immer noch nicht, dass ich zu den Lehrern gehe und sage, ich hab die Diagnose, weil ich dann das Gefühl habe, dass ... viele Vorurteile haben und sagen, aber du kannst es gar nicht abhaken, was typisch für eine Depression ist oder so typisch für diese Diagnose zutrifft.

00:37:58: Dann fühle ich mich immer gegen den Kopf gestoßen und dann bin ich so okay, egal.

00:38:02: Ja, verstehe ich.

00:38:03: Und das ist genau das, was wir beide schon gesagt haben, dieses Ab.

00:38:06: Wegen.

00:38:06: So ist es jetzt wirklich was, was mir einen Vorteil bringt.

00:38:09: Und ich meine einen Vorteil im Sinne von, dass man eben nicht dieses extra Gewicht mit sich rumtragen soll.

00:38:14: Dass man eine Gleichheit herstellt.

00:38:16: Bringt es mir das wirklich was?

00:38:18: Oder macht es mein Leben eigentlich schwieriger?

00:38:19: Weil vielleicht in deinem Fall die Leute kommen und sagen, naja.

00:38:22: So richtig depressiv ist er ja nicht.

00:38:23: Oder ja, also dafür die Noten oder vielleicht ja noch höhere Ansprüche an einem haben.

00:38:28: Ich finde, es gibt ja auch Diagnosen, die vermeintlich so, wo man positive Vorurteile hat, oft jetzt zum Beispiel auch bei Autismus.

00:38:34: Und sagt, ja, das ist ja nicht schlimm, weil es sind ja alles hochbegabte.

00:38:38: Stimmt nicht, wie wenigsten.

00:38:39: Die meisten haben einen ganz normalen Verstand.

00:38:41: Wenn sie in die Schule gehen können, die von denen die schulfähig sind.

00:38:44: Aber dann sind es ja so positive Vorurteile.

00:38:45: Man sagt, bis ihr Autist wissen wir jetzt, dann musst du ja in Mathe nur noch Einsen schreiben.

00:38:50: Ja, nein.

00:38:52: Also, es ist halt auch schädlich.

00:38:53: Und wie gesagt, dann vielleicht auch eben umgekehrt bei der Depression.

00:38:56: So traurig sieht es ja gar nicht aus.

00:38:58: Ja.

00:38:59: Ja, Sherlock, super.

00:39:00: Aber wie ist es denn zum Beispiel, wo wir jetzt gerade dabei sind?

00:39:02: Du hast ja gesagt, auch mit Freunden, wissen alle deine Freunde von deiner Diagnose?

00:39:05: Oder sagst du, nee, das ist ... Schieb ich irgendwann mal, wenn's passt rein?

00:39:09: Ich würd sagen, alle meine Freunde wissen schon, was ich der Prostion habe.

00:39:12: Ich weiß nicht, für mich, ich glaub, das klingt so dumm, aber ich hab meine, also nicht dumm, aber ich hab meine Freunde so ausgewählt, dass ich wusste, okay, ich kann mit denen darüber reden.

00:39:22: Ich könnte jetzt, jeder, der in meinem engeren Kreis ist, ich könnte mit der ... bei so einem offenen Reden über meine Gefühle, über meine Erkrankungen.

00:39:31: Und ich glaube, deswegen war das für mich nicht so ein Thema, dass ich sagen würde, ja, okay, ich hab das jetzt und ich kann mich niemandem anvertrauen.

00:39:39: Ich glaub, was dann schwerer für mich war, ist dann zu sagen, in dem Moment, mir geht's aber seit ein paar Tagen schlecht.

00:39:46: Also, ich konnte sagen, ich hab die Diagnose, aber ich hab das so sehr emotionslos rübergebracht und distanziert von mir und hab nicht gesagt, und hab das so runtergerattet wie so.

00:39:56: ein Wissenspodcast-mäßig und hab dann erklärt, okay, und dis und dis und dis und dis könnte dann sein.

00:40:02: Und dis und dis sind meine Symptome, die drauf treffen.

00:40:06: Aber ich konnte dann nie wirklich meine Gefühle dazu äußern oder Probleme, die zum Beispiel die Depressionen dadurch bringen, konnte ich auch irgendwie nicht so nennen.

00:40:16: Also ich konnte einfach nur sagen, okay, ich hab das.

00:40:18: Und es ist halt so, ne?

00:40:20: Da kann es ihm hilfreich sein, wenn man eine offizielle Diagnose hat, weil dann kriegt man ja auch offizielle Tipps dafür.

00:40:25: Also das klingt so blöd offiziell.

00:40:27: Wir haben keine Krawatte oben oder so, aber es gibt ja auch ... Man muss ja eine googeln, wir sind ja ... Digitales Zeitalter, klar, die meisten gängigen Tipps findet man da auch.

00:40:36: Es gibt aber auch einfach so Sachen, die Fachpersonen einfach nur wissen, wo man sagt, hey, probieren Sie mal das, weil das hilft tatsächlich ganz vielen Leuten.

00:40:43: Und manchmal sind das so Unsexy-Tipps und deswegen machen die sich zum Beispiel nicht so gut vielleicht auf Social Media oder nicht auf den großen Account.

00:40:49: Aber manchmal sind auch so Unsexy-Tipps echt praktisch und die kriegt man halt dann eher beim Fachpersonal.

00:40:53: Dafür ist dann auch ganz gut, wenn man sich um so eine offizielle Diagnose bemüht.

00:40:56: Ich

00:40:56: glaube, was für mich am wichtigsten ist, dass wenn ihr das Gefühl habt, ihr braucht Hilfe.

00:41:01: dann sucht euch die wirklich und ihr dann eine Diagnose bekommt.

00:41:06: Denkt nicht, dass ihr euch darauf ausruhen könnt und euer Verhalten dafür entschuldigen könnt, sondern arbeitet dann auch wirklich damit.

00:41:12: Wenn ihr schon diese Diagnose habt, weil euer Verhalten, könnt ihr nicht immer auf diese Diagnose dann raufballonsieren und sagen, okay, aber das liegt ja daran, dass ich die Diagnose habe, aber er arbeitet nicht daran.

00:41:23: Ich glaub, das ist für mich ganz wichtig.

00:41:24: Super.

00:41:25: Würde ich anschließen und würde sagen, eine Diagnose ist nicht das Ende eures Weges, sondern eigentlich ... ein Teil eures Weges, weil es ist der Schlüssel, um weitergehen zu können.

00:41:35: Das ist mir ganz wichtig.

00:41:35: Damit endet euer Weg nicht, damit es euch besser geht, sondern das ist sozusagen die Werkstatt, der Equipment-Point, wo ihr eure Ausrüstung bekommt und dann losziehen könnt und es euch besser gehen lassen könnt, dafür was tun könnt.

00:41:48: Also, wenn euch diese Folge gefallen hat, dann lasst ein Abo da und hört in die anderen Folgen rein.

00:41:54: Wenn ihr den noch nicht gehört habt, folgt unter uns auf Instagram

00:41:57: und

00:41:58: markiert.

00:41:59: die Glocke, damit ihr die nächste Folge mitbekommt.

00:42:02: Wir dürfen uns auch gerne was schreiben.

00:42:04: Also, ihr dürft auch gerne sagen, wenn ihr was hören wollt von uns, wenn ihr euch ein Thema wünscht oder wenn ich weniger blöde Witze machen soll oder wenn die Laura mehr quatschen soll.

00:42:12: Schreibt uns gerne, wir freuen uns über Feedback und dann sehen wir uns wahrscheinlich oder hören uns wahrscheinlich in der nächsten Folge wieder, oder?

00:42:17: Ja, und ich glaub, ihr könnt's sogar mit Stern markieren, oder?

00:42:20: Bei Spotify kann man das machen, glaub ich.

00:42:21: Ich

00:42:21: glaub, da gibt's Sternchen, ja.

00:42:23: Ihr kennt euch ja aus, wo immer ihr uns hört, macht den Stern, die Glocke, den Igel, was herum ihr drücken könnt, drückt auf.

00:42:28: Ja, bitte, bitte, bitte.

00:42:30: Okay, tschüss.

00:42:31: Ciao.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.