Aufwachsen mit einer psychisch erkrankten Mutter – Leonies Geschichte
Shownotes
Wie ist es für Kinder, mit einem psychisch erkrankten Elternteil aufzuwachsen? In dieser Folge teilt Leonie ihre persönliche Geschichte: Im Gespräch mit Psychologin Colin erzählt sie, wie sie die Depression ihrer Mutter während der Grundschulzeit erlebt hat und wie sie heute darauf zurückblickt. Leonie berichtet, wie der offene Umgang in ihrer Familie und die Unterstützung durch ihr Umfeld ihr geholfen haben: vom kreativen Ventil des Malens über die Klinikbesuche mit ihrer großen Schwester bis hin zur liebevollen Betreuung durch die Freundin ihres Vaters. Gemeinsam räumen Leonie und Colin mit Vorurteilen rund um die Psychiatrie auf und machen deutlich: Redet miteinander, denn Schweigen schadet mehr als Offenheit. Kinder merken ohnehin, wenn etwas nicht stimmt. Kindgerechte Aufklärung hilft, die Situation einzuordnen und sich nicht allein zu fühlen.
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Transkript anzeigen
00:00:08: Willkommen bei deinem Podcast,
00:00:09: es braucht das ganze Dorf.
00:00:10: Hier sprechen jugendliche Alltagsexpertinnen
00:00:13: und Experten mit Profis aus der Wissenschaft.
00:00:15: Ehrlich und authentisch über mentale Gesundheit und alles was dazugehört.
00:00:19: Du bist nicht allein, denn manchmal braucht es ein ganzes Dorf um den Weg zu finden.
00:00:23: Schön, dass du Teil des Dorfes bist.
00:00:32: In diesem Podcast sprechen wir offen über Themen rund um mentale Gesundheit, die für einige emotional herausfordernd sein können.
00:00:39: Wenn du denkst, dass das für dich der Fall sein könnte, empfehlen wir, die Episode nicht allein zu hören.
00:00:44: In der Beschreibung findest du hilfreiche Angebote und Ressourcen, die dir Unterstützung bieten können.
00:00:55: Hallo, ich bin Leonie, ich bin neunzehn Jahre alt und Game Changer bei Tumuni.
00:01:01: Und heute geht's darum, wie lebt es sich mit einem psychisch erkrankten Elterntal?
00:01:05: Ich bin hier heute mit Kulin.
00:01:08: Ja, hi.
00:01:08: Ich bin Kulin, grüßt euch.
00:01:10: Ich bin Psychologin und darf heute mit Leonie ein bisschen darüber sprechen und vielleicht so ein bisschen langweilige Fakten einsträumen.
00:01:17: Spannende Sachen, was ihr am Alltag erzählt.
00:01:19: Ich hoffe es.
00:01:20: Nicht immer im Bestes.
00:01:21: Leonie, warum machst du die Folge heute?
00:01:22: Was ist dein Bezug zu dem Thema?
00:01:24: Also, meine Mutter ist selber mit Depression erkrankt.
00:01:27: Und das ist ja auch eine Krankheit, die wir eigentlich ... Nicht los, sie ist zum Glück schon seit vielen Jahren nicht ausgebrochen, die Depression bei ihr.
00:01:34: Aber prägend war so die Zeit während meiner Grundschule, Anfang weiter für eine Schule, wo ich würde eher Grundschulzeit mich darauf beziehen, weil ich glaub, danach war es nicht mehr so präsent.
00:01:47: Aber in der Grundschulzeit kann ich mich am meisten daran erinnern, weil meine Eltern sind unter anderem auch geschieden, also nicht deswegen natürlich.
00:01:54: Ich kann mich oft daran erinnern, dass ich hab dann abends im Bett gelegen und war dann so, warum ist denn die Mama jetzt nicht da?
00:02:03: Ich hatte immer so ein Bild von ihr.
00:02:04: Da hat sie so Fußballohrringe an, das weiß ich noch.
00:02:07: Dann hab ich das Bild immer angeguckt, musste manchmal auch ein bisschen weinen.
00:02:10: Das war der prägendste Moment in dieser Zeit.
00:02:13: Das heißt,
00:02:14: ihr wart zu dem Zeitpunkt nur zu zweit, du und deine Mann?
00:02:16: Nee, also ich hab ... Zu dem Zeitpunkt, wo meine Mutter in der Klinik war, hab ich bei meinem Papa und seiner Freundin gewohnt.
00:02:23: Meine Schwestern hat auch noch zu Hause gewohnt.
00:02:26: Wenn meine Mutter quasi da war, war ich immer abwechselnd bei meiner Mutter.
00:02:31: meiner Schwestern oder meinen Papa, der Freundin und meiner Schwestern.
00:02:34: In der Schwestern und ich sind dann so wochenweise immer umgezogen.
00:02:37: Genau.
00:02:38: Aber das heißt, ihr hattet euch so ein bisschen als Team gegenseitig, du und deine Schwester?
00:02:41: Also schon,
00:02:42: ich würde sagen, das Verhältnis ist mit den Jahren enger geworden auf jeden Fall.
00:02:46: Ich glaube, meine Schwestern war zu dem Zeitpunkt, wo meine Mutter auch in der Klinik war, eher so in dem Alter, wo ... Ich mein, sie ist zehn, halb Jahre älter als ich.
00:02:56: Das war dann schon so ein kleiner Aufstand.
00:02:58: Die hatte dann natürlich auch nicht Bock, immer mit ihrer kleinen Schässer rumzuspielen.
00:03:01: Sie war auf jeden Fall sehr für mich da.
00:03:03: Hier hatten auch das große Privileg.
00:03:05: Mein Papa hat meiner Schässer dann eine Wespa geschenkt, damit wir unsere Mutter immer besuchen konnten.
00:03:10: Weil die Klinik war ein bisschen außerhalb und da fuhr kein Bus hin.
00:03:13: Dann konnte meine Schässer nach der Schule da hinfahren oder hat mich dann von der Grundschule dann abgeholt und wir sind dann zusammen hingefahren.
00:03:20: Also, das war schon ... und es war dann auch so ein bisschen Zeit mit meiner Schwestern auf dem Hin- und Rückweg.
00:03:27: Ich
00:03:27: habe mir so ein bisschen cool vor, wenn eine große Schwester kommt in so einer Westbau und ich
00:03:31: sage, warte, warte, warte.
00:03:33: Ich hatte dann auch so einen eigenen Helm.
00:03:36: Also war ich schon sehr stolz drauf.
00:03:37: Sie hat mich natürlich auch manchmal zur Schule gefahren und dann war ich die coole, die dann vor der Schule rausgelassen wurde von der Westbau mit ihrer großen Schwester.
00:03:46: Da war ich schon mächtig stolz.
00:03:48: Ich habe auch von damals so ein Heft, wo ich manchmal ... dass ich mir auch manchmal so Gedanken reingeschrieben hab.
00:03:52: Das hat mir auch manchmal so geholfen.
00:03:54: Es ist grammatikalisch total schlimm.
00:03:59: Die Buchstaben sind auch manchmal so umgedreht.
00:04:01: Aber ich hab da auch zum Beispiel ein Bild reingemalt mit mir und Vanessa auf diesem Roller halt.
00:04:07: Das gucke ich immer noch an.
00:04:08: Das ist jedenfalls süß.
00:04:09: Ja, mega.
00:04:11: Das hat dir geholfen bei der Verarbeitung damals?
00:04:13: Ja, das stimmt.
00:04:15: Ich war ja noch relativ jung.
00:04:16: Ich konnte es nicht so gut einordnen.
00:04:18: Ich kann mich daran erinnern, dass ich während der Grundschütze manchmal aus dem Unterricht rausgegangen bin, weil ich geweint hab.
00:04:26: Weil ich daran gedacht hab, meine Mama ist jetzt grad nicht da.
00:04:30: Warum ist das so?
00:04:31: Dann war ich vielleicht noch ein Stück weit überfordert.
00:04:34: sehr gut von meinem Papa und der Freundin aufgefangen, muss ich sagen.
00:04:38: Also mehr von der Freundin von meinem Papa als von meinem Papa, weil der halt auch wegen der Arbeit oft dann nicht da war.
00:04:43: Und sie war mehr so ein Freigeist, die ist auch Grafdesignerin.
00:04:49: Wir hatten so Wachsmalschifte.
00:04:52: Dann kommt mein Papa eines Abends nach Hause und kriegt den Schock seines Lebens.
00:04:55: Wir haben die ganzen Fenster voll gemalt.
00:04:58: Zum Glück ging alles ab.
00:04:59: Es waren vor allem auch noch so alte Fenster.
00:05:01: Da war da noch mal viel Gefahr größer, dass es nicht alles abgeht.
00:05:05: Aber dieser kreative Aspekt, der hat mich dann auch aus dem Alltag manchmal schon so rausgeholt.
00:05:10: Also, ich muss sagen, mir hat es sehr geholfen, zu malen.
00:05:13: Ich mal auch bis heute immer noch sehr gerne.
00:05:15: Ich würde nicht sagen, dass ich gut malen kann.
00:05:18: Aber
00:05:18: das ist egal.
00:05:20: Man kann so Musik anmachen.
00:05:21: malen und solange mich keiner schürt, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt.
00:05:26: Also das war schon sehr gut.
00:05:27: Und ich war im Hort, also so quasi Nachmittagsbetreuung.
00:05:30: Und die wussten natürlich auch alle Bescheid.
00:05:32: Die haben mir auch gut geholfen.
00:05:33: Also ich kann mich noch an meinen Lieblingserzieher erinnern.
00:05:36: Der haben mir dann immer vorgelesen.
00:05:38: Und das fand ich total cool.
00:05:39: Und der hat mir immer so Kinderkrimi-Geschichten vorgelesen.
00:05:42: Und dann, oh, das hab ich gehasst.
00:05:44: Aber im Nachhinein ist es so witzig.
00:05:46: Er hat immer so eine Stelle dann so richtig laut vorgelesen.
00:05:50: Aber das war immer lustig.
00:05:53: Aber ich glaub, so die Punkte haben mir schon am meisten geholfen.
00:05:56: Ich find's cool, dass jetzt das ein Umfeld damit auch so ... nicht wirklich supportet hat.
00:06:01: Der Erzieher von dem Gesprächs, aber auch die Freundin von deinem Vater zu dem Moment, ist ja so wichtig.
00:06:06: Dein Leben geht ja weiter.
00:06:08: Du bist nicht einfach auf Halde gestellt, bis Mama da ist.
00:06:11: Du musst mal auch was machen und schöne Momente bereiten.
00:06:14: Das stimmt.
00:06:15: Meine Mutter ist auch immer sehr offen damit umgegangen.
00:06:17: Ich kenne auch viele in meinem Umfeld, wo auch psychische Erkrankungen in der Familie ... zum Beispiel vorkommen und die schweigen das unter den Tisch.
00:06:25: Ich finde das nicht so der Weg, wie man damit umgeht, weil ich glaube, davon bin ich überzeugt, dass Reden schon hilft.
00:06:32: Also, wenn ich öffne, mit jemandem rede, hilft dir das viel mehr, als wenn du in der Ecke sitzt und alles in dich reinschweigst.
00:06:40: Ich auch manchmal so sauer, wenn Leute nicht darüber reden wollen.
00:06:43: Wo ich mir denke, ist das kein Tabuthema, wo auch viele geschockt waren, als ich noch kleiner war.
00:06:49: Da war meine Mutter auch in der Geschlossenen.
00:06:51: In einer Feeldiagnose im Nachhinein.
00:06:54: Aber meine Schwester hat sie da besucht mit einer Freundin.
00:06:57: Und die Eltern von der Freundin hatten auch kein Problem damit.
00:07:01: Und meine Mutter ist immer richtig offener mit umgegangen.
00:07:04: Und ich glaub, es gab bestimmt viele Eltern, die total schockiert waren, dass einerseits meine Schwester und dann noch eine Freundin da waren.
00:07:12: Aber ich muss sagen, warum?
00:07:13: Das gehört alles zum Leben dazu.
00:07:14: Und ich glaub, so früh wie möglich sollte man alle Eindrücke ... erleben und auch alles lernen können.
00:07:20: Ja,
00:07:20: vor allen Dingen auch einordnen.
00:07:21: Also, ich bin voll der Fan.
00:07:23: Also, ich glaube, ich würde auch aus dem Heiligen Kreis der Psychologe in den Rausgeschließenen hochkommen und sagen, nee, man muss nicht über Dinge reden und fressen alles in euch rein.
00:07:30: Ich glaube, dann werde ich mit Forken und mit Fackeln aus dem Dorf gejagt.
00:07:33: Aber ich finde es voll toll, dass deinem Mann das auch gemacht in deiner Umwelt, weil ich sage halt immer auch, man kriegt es ja mit.
00:07:38: Also, Kinder sind ja nicht irgendwie ... Blöd oder beschränkt in ihrer Wahrnehmung.
00:07:44: Ich glaube, die meisten Kinder schnackeln ja, dass irgendwas los ist.
00:07:47: Zum einen spätestens, wenn ein Elternteil in der Klinik ist.
00:07:50: Was erzählst du dann dem Kind?
00:07:52: Mama oder Papa gehen jetzt ohne dich auf eine coole Reise und machen was Spannendes und du bist blöd und bleibst zu Hause.
00:07:57: Das Todschweigen, man kriegt es ja mit, selbst die Kleinsten.
00:08:01: Klar, ich rede jetzt nicht von Säuglingsalter, aber ich sag mal so ab Kita, Alter, vier, fünf.
00:08:04: Man merkt ja, dass irgendwas los ist.
00:08:06: Man merkt, dass sich die Stimmung ändert in der Familie, dass über Dinge geredet wird.
00:08:10: Ich denke immer, mein Ansatz ist, redet mit euren Kindern.
00:08:13: Ja, klar.
00:08:14: Man muss im fünfjährigen jetzt nichts über Diagnosemanuelle und Depressionen und Antidepressiva erzählen.
00:08:20: Aber ich weiß nicht, wie es bei dir in der Familie war.
00:08:21: Aber vielleicht kindgerecht sagen, Mama ist krank, Mama geht's grad nicht so gut.
00:08:25: Deswegen geht's jetzt an einen Ort, wo hier jemand hilft.
00:08:27: Aber hey, ihr könnt's Besuch kommen.
00:08:28: Das reicht doch,
00:08:29: oder?
00:08:29: Ich glaub, dass man sich ab einem gewissen Alter auch einfach vergleicht, dass man dann sieht ... Guck mal, die gehen gerade mit Mama und Papa Eis essen.
00:08:37: Oder die gehen mit Mama Eis essen, in meinem Fall jetzt.
00:08:40: Warum gehe ich gerade mit Papa Eis essen?
00:08:42: Oder warum gehe ich mit nur meiner Schöster Eis essen?
00:08:46: Und dann hinterfragt man es auch einfach so, die hat jetzt die Möglichkeit, mit ihrer Mutter Eis zu gehen, aber ich nicht.
00:08:52: Warum?
00:08:53: Und dann fällt das ja zwangsweise auf.
00:08:55: Also, wenn man darüber nicht kommuniziert hat, bleibt das Kind ja total im Ungewissen.
00:08:58: Und das hilft dem Kind ja auch nicht weiter.
00:09:01: Ich finde es gut, dass du so ein in Anführungszeichen banales Beispiel nimmst.
00:09:05: Weil es müssen ja nicht die großen Sachen sein, die keine Ahnung.
00:09:07: Oh, was liegen da für Tabletten auf dem Tisch?
00:09:08: Oder was sind das für Briefe?
00:09:10: Genau, solche ganz banalen Kleinigkeiten, die jedes Kind, glaube ich, macht, die ja auch in anderen Situationen Rolle spielen.
00:09:15: Trennungskinder oder in älteren Teile versterben oder auch was weiß ich, wenn irgendwas los ist.
00:09:20: Ich glaube, das unterschätzt man.
00:09:21: ganz häufig, dass Kinder schon relativ früh anfangen.
00:09:24: Und du sagst, dass dieses Haar da drüben ist es so und so.
00:09:27: Hier ist es aber anders.
00:09:28: Was ist denn jetzt?
00:09:29: Warum ist es anders?
00:09:31: Kinder sind ja clever, die fragen sich ja ganz viel, warum.
00:09:34: Eigentlich find ich es da so fatal, wenn man das dann nicht beantwortet.
00:09:37: Es bringt halt keiner Seite was.
00:09:40: Die Eltern haben ja die ganze Zeit das Gefühl, sie verschweigen irgendwas.
00:09:43: Wenn ich zum Beispiel ein Geheimnis von meiner besten Freundin hab, dann ist es ja auch furchtbar.
00:09:48: Okay, ich bin jetzt auch die Person.
00:09:50: Ich teile mich manchmal sehr gerne mit.
00:09:52: Das gebe ich auch zu.
00:09:53: Aber dann hat man doch den Tragen, das der Person zu erzählen.
00:09:56: Und... Besonders den Kindern gegenüber, wenn man ja auch nicht die anlügen.
00:10:00: Das ist auch ein Punkt, anlügen.
00:10:02: Ich finde ja, wenn Kinder merken, also, erster Schritt, dass Kinder merken, dass was los ist, dann wird sie nicht erzählt.
00:10:07: Das ist ja schon was, was im Kopf auch eine Dissonanz auslöst von dem Kind.
00:10:10: Weil zum Beispiel sagen, ich merke doch, dass was anders ist, weil Mama zum Beispiel nicht da ist.
00:10:14: Aber alle sagen mir, nein, nein, es ist alles gut, es ist alles normal.
00:10:17: So, dann muss das Kind ja schon eine Entscheidung treffen.
00:10:19: Glaub ich, den Menschen, die ich lieb hab, z.B.
00:10:21: Papa, der sagt, alles ist gut, dann kann ich aber meine eigenen Wahrnehmung nicht trauen.
00:10:26: dann muss ich aber glauben, dass Papa mich anlügt.
00:10:29: Irgend ein Tod.
00:10:30: muss das Kind in dem Moment sterben.
00:10:32: Beide sind ungünstig für die spätere Entwicklung.
00:10:34: Ja,
00:10:34: und es ist auch eine total falsche Vorbildsfunktion.
00:10:39: Wenn dir das so vorgelebt wird, dass du alles tot schweigst, dann machst du das wahrscheinlich im späteren Leben auch.
00:10:44: Klar, weil du ja denkst, es ist was Schlimmes.
00:10:46: Warum schweigt man, weil es was Schlimmes ist?
00:10:48: Weil es angstbar ist.
00:10:48: Da sind wir beim nächsten Schritt, dann macht das ja auch Angst.
00:10:51: Die Leute reden nicht darüber, warum Mama oder Papa wechseln.
00:10:54: Also muss das was ganz, ganz Schlimmes sein.
00:10:55: Dann kriegst du vielleicht mit, die sind in so einer Klinik.
00:10:58: Es muss ganz, ganz schlimmer Ort sein, da keiner redet darüber.
00:11:01: Also ich glaube, man ist sich oft nicht bewusst.
00:11:03: Man will das ja nicht aktiv.
00:11:04: Man erzählt ja vielleicht keine gruselige Geschichten.
00:11:06: Aber dadurch, dass man überhaupt nicht darüber redet, passiert das mit dem gruselig sein automatisch, weil das Kind füllt ja die Lücken.
00:11:12: Also haben wir ja alle als Kinder gemacht.
00:11:13: Wir haben die Lücken immer gefüllt in Geschichten.
00:11:15: Und je nachdem, wie fantasievoll man ist.
00:11:17: Ja, vor allem mit den ganzen Vorurteilen, also wenn ich mir überlege.
00:11:21: was zur Klinik alles sagen kann.
00:11:22: Klappse ist ja jetzt, glaube ich, noch das geringste Übel, aber die Leute, die merken das ja.
00:11:29: Und wenn dann so Gerüchte aufkommen, die sind der Klappse und so, dann ist es irgendwie noch schlimmer, als wenn du einfach die Wahrheit sagst, ja, meine Mutter ist in der Klinik, ihr geht es nicht so gut, aber ihr wird gerade geholfen.
00:11:41: Es ist viel besser, als wenn die Leute sich dann denken, die ist in der Klappse, die hat jetzt eine Zwangsjacke an und die wird jetzt mit Medikamenten vollgestoppt.
00:11:49: Und dann entsteht so ein Bild, was absolut nicht der Wahrheit entspricht und was die Tatsachen auch total verdreht.
00:11:55: Wo ich mir dann auch so denke, das bringt jetzt auch nicht.
00:11:58: Ja, und ich mach den Greis wieder größer, wenn du das dann hast.
00:12:00: Und sagen wir mal in dieser Familie, die sagt, oh mein Gott, diese der Klappse.
00:12:03: Alles, was du gerade erzählt hast, jetzt in der Gummi-Zelle.
00:12:06: Und jetzt überlegt man, dieser Familie erkrankt jemand.
00:12:08: Also wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person dann allein ... in die Klinik geht, wenn sie in einem Setting groß wird, wo es heißt, wenn du in die Klinik gehst, kommst du dann nie wieder raus.
00:12:16: Die rösten deinen Gehirn.
00:12:17: Dann hole ich mir ja keine Hilfe.
00:12:19: Das heißt, das Einzige, was passieren wird, ist, dass die Person entweder zu spät oder gar nicht an das Hilfssystem angebunden wird und dann ihrer Krankheit einfach überlassen
00:12:26: ist.
00:12:27: Super.
00:12:28: Das ist auch ... bringt voll viele voran.
00:12:32: Ja, deswegen, ich bin, wie gesagt, der Meinung einfach drüber zu reden.
00:12:35: Ich hab meine Mutter auch zum Beispiel oft besucht.
00:12:37: Ich weiß, ich auch gut fand, da gab's auch so ... Ich weiß nicht, ob ich das Tag auf eine Tür nennen würde.
00:12:43: Aber auf jeden Fall, als ich da war, gab's auch oft so Workshops.
00:12:47: Ich kann mich daran erinnern, ich hab auch oft mit meiner Mutter so Armbänder gebastelt oder irgendwas anderes gemacht.
00:12:53: Das war auch so eine schöne Anlage.
00:12:55: war auch so ein Park noch dabei, konnte man dann auch ein bisschen spazieren gehen.
00:13:00: Und woran ich mich auch erinnern kann, meine Mutter hat mir auch immer Briefe geschrieben.
00:13:03: Also
00:13:04: Postkarten R. Auch wenn das vielleicht von zu Hause fünfzehn Minuten weg war.
00:13:09: Aber das war irgendwie so eine süße Sache, wo ich mich nach drinnen erinnern kann.
00:13:13: Ich find
00:13:14: das voll schön, weil ihr seht das jetzt nicht, was ein Podcast ist.
00:13:16: Aber Leung schreibt bei diesen Erinnerungen, das ist voll schön.
00:13:19: Wir reden über eine Zeit, wo man jetzt vielleicht sagt, die vielleicht schwierig war und anstrengend und wo natürlich Dinge passiert sind.
00:13:24: kannst du darüber reden und hast schöne Erinnerungen in der Zeit.
00:13:27: Du merkst, du strahlst total.
00:13:30: Das ist doch super.
00:13:31: Natürlich ist es eine schwere Zeit.
00:13:32: Das wollen wir gar nicht kleinreden.
00:13:33: Natürlich macht einem das bestimmt auch Sorgen.
00:13:35: Man kann zu viel mehr dazu sagen.
00:13:37: Aber ich finde es allein gut zu wissen, dass du zu diesem Platz und zu dieser Zeit auch gute Dinge hast.
00:13:41: Dass das auch Teil der Erinnerung ist, finde ich voll gut.
00:13:44: Ich meine, das Beste daran ist, dass meine Mutter geholfen wurde.
00:13:48: Dass es ihr jetzt besser geht.
00:13:50: Also ich habe natürlich auch Erinnerungen, wo ich sie in so einem ... dass ich mal in so einem dunklen Raum sitzen sehe.
00:13:57: Und wo sie halt nicht lächelt, weil sie gerade halt nicht gut geht.
00:14:01: Und dann finde ich es viel besser, sie jetzt so zu sehen, wie sie jetzt ist, mit ihrem Frozen und so.
00:14:08: Ich glaube, aber euer Umgang, den ihr in der Familie mitgefunden hat, hat da geholfen.
00:14:11: Wir reden von der Rolle des Kindes, aber auch für die betroffene Erwachsene ist es hilfreich.
00:14:16: Sie hat Kontakt mit dir gehabt, du warst nicht weg.
00:14:18: Sie hat auch mit dir schöne Erinnerungen der Zeit.
00:14:19: Ich kann mir vorstellen, wenn ihr abends wieder weg warst und sie ist auf ihr Zimmer gegangen, wie auch immer das gewesen ist in der Klinik, heute war ein schöner Tag, einfach meine Kleine da.
00:14:28: Das hilft ja auch beim Heilen.
00:14:30: Deswegen immer diese Bilder, dass man denkt, das ist eine Psychiatrie, so ein dunkler Mode wie der Ort ist und die Fledermäuse beißen ein.
00:14:37: heute niemand kann heilen, weder in gebrochener Finger kann in so einem Setting gut heilen und erst recht keine mentalen Probleme können.
00:14:44: Sondern das sollen ja Orte sein, wo Gutes passiert.
00:14:47: Ja, das stimmt.
00:14:48: Also ich hab sie jetzt nur in einer Klinik besucht.
00:14:49: Sie hat natürlich in ihrer Laufbahn, sag ich jetzt mal, schon die eine oder andere Einrichtung besucht.
00:14:56: Aber da war ich auch einfach noch zu jung oder noch nicht geboren auch teilweise.
00:15:00: Aber da fand ich es auch immer sehr schön, zwar.
00:15:02: Es ist auch sehr offen und hell auch gebaut.
00:15:06: viele stellen sich das wirklich, weil ich auch eben dunkler Raum gesagt habe, aber das war eher so, weil es abend war und weil es halt dunkel war und weil halt kein Licht war, aber also an war, aber sonst sind diese, also man musste auch keine Angst vorhaben.
00:15:20: Man muss da sich nicht hemmen hinzugehen, wenn man zum Beispiel jetzt selber betroffen hat, die man besuchen möchte und man hat Angst, wie es da ist, ob mich das selber runterzieht, diese Atmosphäre da.
00:15:30: Und ich muss sagen, tut's nicht.
00:15:33: Also, natürlich ist es jetzt nicht so leper vielleicht wie ein Kindergarten, aber ich glaub, es liegt auch daran, dass hier um einiges älter sind, die Menschen, die da leben, für den Zeitraum eben.
00:15:43: Ich würd sagen, wenn ihr irgendwie Betroffene habt, dann besucht ihr auf jeden Fall Zilf, den auf jeden Fall weiter, als wenn die einsam rumhocken.
00:15:51: Auch wenn ihr vor Ort geholfen wird, besuch's immer gut.
00:15:54: Und ein bisschen Ablenkung.
00:15:55: Ja,
00:15:56: denk ich auch.
00:15:57: Wie war das denn, wenn deine Marm nicht in stationärer Behandlung war?
00:16:00: Soll ich mal an, wenn sie zu Hause war, hat sie auch noch Therapie gemacht oder Medikamente genommen?
00:16:04: Habt ihr da genauso offen drüber
00:16:05: geredet?
00:16:05: Ja, eigentlich schon.
00:16:06: Also, ich hab auch teilweise die Sachen von der Apotheke abgeholt.
00:16:09: Wenn ich jetzt irgendwo unterwegs und an der Apotheke vorbeigelaufen bin, hat sie mich gefragt, ob ich das mitbringen kann.
00:16:14: Also, wir haben da total offen drüber geredet.
00:16:16: Ich hol auch teilweise immer noch.
00:16:17: Ich hab jetzt zum Glück endlich mal in den Führerschein.
00:16:20: Und wenn ich dann irgendwie unterwegs bin, dann fragt sie mich vorher hier, ey, ist der Apulschein?
00:16:25: Hast du kurz Zeit des ... abzuholen.
00:16:27: Und dann kriegt es überreicht die Medikamente, dann sehe ich, was draufsteht.
00:16:32: Natürlich bin kein Arzt, ich weiß jetzt nicht, wofür das alles ist, aber ich kann es mir wahrscheinlich denken.
00:16:36: Und also, mich stört es jetzt absolut gar nicht.
00:16:39: Das
00:16:39: heißt, sie hat die Tabletten auch mit zum Beispiel am Tisch beim Essen genommen vor deinen Augen?
00:16:43: Oder hat sie das versucht, heimlich zu machen im Skim-Kämmerchen?
00:16:47: Die liegen dann auch immer in der Küche auf unserer Küchenplatte, damit sie die nicht vergisst.
00:16:54: Die stehen tatsächlich offen einfach rum.
00:16:56: Ich könnte die eigentlich selber nehmen, aber ich mach's natürlich nicht.
00:17:00: Es ist kein Geheimnis auf jeden Fall.
00:17:01: Da
00:17:01: auch der Safety-Inverse, wenn ihr sehr kleine Kinder in der Familie habt, die einfach denken, ich mag die.
00:17:06: Dann macht ihr das bitte nicht, aber wenn ihr größere Kinder, die das schon verstehen und wissen, das sind die Medikamente von Mama oder Papa, finde ich das auch.
00:17:12: Ich kenne das auch in anderen Haushalten oder gerade bei älteren, bei Großeltern.
00:17:16: diese kleinen Montag, Dienstag, Mittwoch, Sonntag, wo dann die ganzen bunten Tabletten drin sind.
00:17:21: Ich glaube, da geht es wieder um Altersangemessen.
00:17:22: Wie gesagt, bei einem drei oder vierjährigen würde ich es auf keinen Fall machen.
00:17:25: Aber gerade spätestens dann so Grundschulkinder, gerade Ende Grundschulzeit.
00:17:28: und jetzt hier der Punkt, ihr kennt eure Kinder am besten.
00:17:31: Und wenn ihr sagt, nee, die kleine, der kleine weiß das, dann warum?
00:17:34: So lange man einfach drüber redet, aufklärt, was das ist.
00:17:37: Oder auch
00:17:37: im Schrank, wenn die da stehen und du machst den Dings, aber die kleinen fragen, was ist das?
00:17:40: Erklärt es euren Kindern.
00:17:42: Macht nicht zheimlich, weil wie gesagt, wir sind eh alle neugierig von Hause.
00:17:46: und die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass die Kleinen dann die auf die Theke hoch klettern und versuchen, sich die lustigen Tabletten im Schrank anzugucken.
00:17:52: Ja, vor allem wenn ich dann auch noch irgendwie das ... Also, wenn es in der Familie total totgeschwiegen wird, und ich stelle mir grad vor, wie ich jetzt in meinem Alter so eine Tablettenpackung finden würde, und ich bin ja natürlich auch ein neugieriger Mensch, da mach ich ein Foto, lad das auf Google hoch, und der zeigt mir dann an, was das ist, und dann kriege ich natürlich den Schock meines Lebens.
00:18:11: Also würde ich es doch viel lieber vorherfahren.
00:18:14: dass ihr gerade abgeht, anstatt das dann hinten rum selber heraushinden zu müssen.
00:18:21: Ich glaub, das hilft auch viel mehr.
00:18:22: Ja, total.
00:18:23: Da sind wir auf dem Punkt.
00:18:24: Du kannst die Informationen dann steuern.
00:18:25: Wenn du dein Kind erklärst, Jugendlichen oder Partner, bitte setzt einfach den Begriff ein.
00:18:30: Dann kann ich erklären, guck mal, das ist zwar ein Antidepressiva, erschrick dich nicht, das ist ein starkes Antidepressiva, aber die anderen haben bei mir nicht geholfen.
00:18:37: Das vertrage ich gut und das hilft mir.
00:18:39: Das ist eine ganz andere Information, als wenn du Dr.
00:18:41: Google dieses Bild sagst, Dr.
00:18:43: Google sagt, sie sterben.
00:18:44: Ja.
00:18:44: Aber wenn du nicht vorgebildet bist und in Laie bist, dann ist gar nicht böse gemeint.
00:18:48: Da stehen halt Begriffe drin.
00:18:49: Die klingen erst mal gruselig.
00:18:51: Ja.
00:18:51: Weil du, da steht dann irgendwie schwere Depressionen und alles so.
00:18:55: Ja, natürlich ist das eine schwere Depression.
00:18:57: Aber... Das ist nicht die Person, das kurz davor aus dem Fenster zu sprengen, sondern das hat bestimmte Gründe.
00:19:04: Vielleicht haben andere Medikamente nicht angesprochen.
00:19:06: Das kann man viel besser steuern, wenn man es selber erklärt und nicht Dr.
00:19:09: Google die absolute Katastrophe präsentieren lässt.
00:19:12: Ja, das
00:19:13: stimmt.
00:19:14: Das ist, glaub ich, auch nie gut.
00:19:17: Wir sind bei dir auch in einem Punkt, wo wir sagen, dass das Elternteil, was betroffen ist, ja auch offen und kommunikativ und gerade bei der Depression.
00:19:23: Es gibt natürlich Krankheitsbilder, da ist das schwieriger.
00:19:26: Um jetzt mal so ein paar Zahlen zu dropen, weil das ja mein Job hier.
00:19:29: So richtig belastbare Zahlen gibt es nicht, weil man geht grundsätzlich davon aus, dass drei bis fünf Millionen Kinder in Deutschland davon betroffen sind, dass eines oder beide der Elternteile irgendeine Form von psychischer Erkrankung haben.
00:19:39: Da muss man ganz klar sagen, die meisten davon wahrscheinlich haben vor allen Dingen eine Suchterkrankung in der Familie.
00:19:44: Und das ist natürlich ein bisschen ... anders gelagert.
00:19:46: Vor allen Dingen, wenn die Eltern eventuell noch nicht zu ihrer eigenen Sucht stehen, d.h.
00:19:49: versuchen das zu verstecken oder noch schlimmer konsumieren, relativ offen.
00:19:53: Da reden wir jetzt nicht über mein absoluter Linksdrucker Alkohol, die eh extrem offen konsumiert wird.
00:19:57: Deutschland, wir haben da wirklich ein Problem.
00:19:58: Aber ich sag mal, wenn wir jetzt so, gehen wir doch mal an diese ganzen Serien.
00:20:01: Stellt euch mal dieses Horrorszenario vor.
00:20:03: Ihr habt da so einen kleinen Stöpsel von vier, fünf Jahren und der stolpert durch ein Wohnzimmer, wo Mama sich gerade irgendwie einen Schuss setzt.
00:20:09: Ist das gerade übertrieben?
00:20:10: Ja.
00:20:11: Aber ich glaube, ihr wisst, worauf ich hinaus will.
00:20:13: Es wäre sehr wichtig für dieses Kind, irgendjemand anders zu haben, der da unterstützt, der hilft und kindgerechte Informationen liefert.
00:20:20: Wie gesagt, ich denke jetzt nicht, dass man dem Kind irgendwas über Suchterkrankungen erklären muss.
00:20:23: Aber wenn es vielleicht eine Oma oder ein Freund der Familie oder Patenonkeltante gibt, die sagt, okay, Mama war heute ein bisschen nervös, hast ja gesehen, ihr habt da so eine Verletzung am Arm, da war eine Spritze drin und die Spritze war schlecht.
00:20:34: Deswegen geht's der Mama heute nicht gut.
00:20:35: Deswegen schläfst du heute bei uns.
00:20:37: Ich glaube, das reicht.
00:20:38: in gewissen Alterskontexten.
00:20:40: Wie gesagt, wir vergessen häufig, wie viele Kinder davon betroffen sind.
00:20:44: Stimmt.
00:20:44: Ich glaub, die Dunkelziffer ist auch riesig.
00:20:46: Deswegen
00:20:46: glaub ich, kann man so schlecht Zahlen finden.
00:20:48: Wer geht dann bitte durch die Gegend und fragt einzelne Leute und sind ihre Eltern erkrankt?
00:20:52: Und da reden wir davon, dass sie das wissen.
00:20:55: Jetzt überleg mal, deine Mom hätte nicht mit dir kommuniziert.
00:20:57: Wie würdest du es beantworten, würdest du sagen, ja, weil ich sehe, dass was los ist?
00:21:00: Oder weiß ich nicht, nee, keine Ahnung.
00:21:02: Ich weiß nicht, ob deine Diagnose ist.
00:21:04: Ja, es wird
00:21:04: nie drüber geredet.
00:21:06: Genau, du würdest immer wieder bei du weißt, irgendwas ist komisch.
00:21:09: Aber du hast auch wieder keinen Namen dafür.
00:21:10: Wie würdest du bei so einer Frage antworten?
00:21:13: Wie wenn man über den Geist redet.
00:21:15: Ja.
00:21:15: der nicht existente Seemann nicht anfassen kann, aber der im Raum ist.
00:21:19: Genau.
00:21:20: Deswegen finde ich es total wichtig.
00:21:22: Und ich finde, du hast es ja auch schon gesagt, Hormoni ist da ja auch.
00:21:26: Das braucht das ganze Dorf.
00:21:27: Das beschränkt sich nicht nur auf das andere Elternteil und der neue Lebensgefährtinnen.
00:21:30: Tante, Oma, Opa, Tatenkind, Trainer, Trainerin bei kleinen Kindern auch, Erzieherin oder Hebamme, selbst so früh.
00:21:38: Theoretisch, da kann das Kind jetzt noch nicht viel machen, aber wir wissen halt, wenn ganz früh so Störungen der Familie passieren, da reden wir jetzt wirklich von den Ehren.
00:21:45: wo so ein Kind noch nicht so richtig aktiv Sachen mitkriegt, aber passiv sehr viel aufnimmt.
00:21:50: Da kann sich schon eine Menge Manifestierungen oder Schieflaufen und postnatale Depressionen.
00:21:55: Ey, die sind relativ häufig, dieser Baby-Blues.
00:21:57: Auch darüber müssen wir reden.
00:21:59: Da es gut ins Hebammen gibt, die einen Blick drauf haben und dann Hilfsangebote weitergeben können oder den betroffenen Familien sagen, wie gehen wir damit um.
00:22:06: Wie du schon tausendmal gesagt hast, ich kann es nur bestätigen, wenn man darüber redet, kann man auch was dagegen machen.
00:22:12: Hast du denn externe Angebote bekommen?
00:22:14: Also bist du hingeschickt worden oder hast du coole Flyer an die Hand gedrückt bekommen?
00:22:17: Was hieß, geht da mal hin?
00:22:18: Nee, eigentlich nicht.
00:22:20: Habt ihr alles in der Familie geregelt?
00:22:21: Ja.
00:22:23: Also, ich hatte auch irgendwie nicht so den Drang, so aktiv darüber reden zu müssen.
00:22:27: Ich muss auch irgendwie sagen, ich kann mich auch nicht so gut an die Zeit erinnern, wie es anders war quasi.
00:22:35: Von daher, ich kannte es ja auch irgendwie von mir zu Hause selber gar nicht anders.
00:22:40: Und ich hab in dem Moment ... quasi natürlich, ich hab mich gefragt, meine Mutter ist jetzt nicht da.
00:22:46: Warum?
00:22:47: Aber dadurch, dass so offen darüber geredet wurde, hab ich auch irgendwie nicht so den Drang gehabt, dass ich irgendwie noch mit jemandem fremden, z.B.
00:22:55: mit einem Therapeuten oder der Therapeuten darüber reden muss.
00:22:58: Von daher brauchte ich selber Hilfsangebote nicht, aber es gibt tausende Menschen, oder wenn nicht sogar Millionen, die es gebraucht hätten oder brauchen.
00:23:07: Da find ich schon wichtig, dass sie sich dann auch an jemanden wenden können.
00:23:11: Wir haben ja mit Leonie ein positives Beispiel.
00:23:15: Wenn alles gut funktioniert, kriegt man eine Zeit auch intern gut geregelt, ohne dass man die braucht, weil jetzt die anderen nicht die Kompetenz haben.
00:23:24: Ich finde es toll, dass wir mit dir ein positives Beispiel haben, wo man sagt, nee.
00:23:27: Ist super gelaufen.
00:23:28: Ja, natürlich.
00:23:29: Die Zeit war absolut nicht schön.
00:23:32: Das waren nicht die schönste Zeiten meines Lebens.
00:23:34: Aber ich finde, so wie wir es gemacht haben, wurde es gut geregelt.
00:23:38: Wir haben das Beste daraus gemacht.
00:23:40: Finde ich echt gut.
00:23:41: Ihr Lieben, weil jetzt ist wieder der Zeitpunkt, wenn ihr in der Lage seien solltet.
00:23:45: Es gibt natürlich externe Anlaufstellen.
00:23:47: Wenn ihr auch in einem gewissen Alter seid, aber davon gehe ich aus, und so würde ich dir keinen Podcast hören.
00:23:51: Ich gehe nicht davon aus, dass wir viele fünfjährige haben, die zuhören.
00:23:54: Es gibt wirklich eine Menge Angebote.
00:23:56: angehörigen psychisch erkrankter Menschen, das BAPK, das glaube ich so ein bisschen aus dem Beatboxen entlehnt, aber die haben auch zum Beispiel eine super große Liste von Selbsthilfegruppen, weil manchmal will man jetzt ja vielleicht nicht zum Therapeuten, Therapeute sind, aber es wäre irgendwie cool, einfach mit anderen zu sprechen, denen es ähnlich geht.
00:24:09: Da sind wir wieder beim Austausch.
00:24:10: Wie viel Normalität ist da drin?
00:24:12: Da findet ihr auf jeden Fall was.
00:24:13: Es gibt die deutsche Depressionshilfe, immer eine gute Anlaufpunkt, wenn es um Depressionen gibt.
00:24:17: Gibt aber auch so Sachen wie Stark im Sturm, Netz und Boden, Nakoa, Licht und Schatten, alles tolle philosophische Namen.
00:24:23: Findet ihr auch, wie gesagt, alles dabei im BAP.
00:24:26: in der Liste.
00:24:27: Es ist echt nicht so, dass es da nichts gibt.
00:24:29: Und ich finde es immer ein guter Hinweis, weil ich weine nicht, wie es dir damit geht.
00:24:32: Aber wie gesagt, in deiner Familie scheint es jetzt im Glück, gut aufgefangen worden zu sein.
00:24:36: Aber wenn wir hier oft darüber reden im Podcast, dieses Gefühl, man ist die einzige Person, die so geht.
00:24:41: Und da draußen ist niemand anderes, der es nachvollziehen kann.
00:24:44: Den Zahn möchte ich bitte immer ziehen.
00:24:45: Es tut mir irgendwie total leid, aber irgendwie ist auch total ... Gut für euch.
00:24:49: Glaubt mir, ihr seid nicht die Ersten.
00:24:50: Ihr seid nicht die Einzigen.
00:24:51: Ihr habt gerade gehört, wie viele Namen ich einfach gedroppt habe.
00:24:54: Und das war nur die Spitze des Eisbergs.
00:24:55: Es gibt Leute.
00:24:57: Allein in Frankfurt habe ich fünf oder sechs Selbsthilfe-Gruffen gesehen auf dieser Liste.
00:25:01: Klar.
00:25:01: Auf dem Land, auf dem Dorf sind sicher weniger in Brandenburg, die zwei Wölfe, die da wohnen werden, vermutlich ein paar weniger Selbsthilfegruppen haben, aber auch die haben welche.
00:25:09: Und ihr seid nicht allein.
00:25:10: Schaut euch da einfach mal um.
00:25:11: und wie gesagt, ihr könnt das auch selbstständig machen.
00:25:13: Wenn ihr das jetzt hört und so das Gefühl habt, hey, meine Familie läuft es irgendwie nicht so gut und ich glaub, da ist was im Busch, ihr könnt auch selbstständig euch Hilfe holen, das ist kein Problem.
00:25:20: Ihr schafft das.
00:25:21: So ist es, immer
00:25:22: unser Wort zu einem Sonntag.
00:25:25: Was ich noch ein wichtiges Thema finde, vielleicht von deiner Seite, gerade weil du sagst, deine Mama hat Depressionen.
00:25:30: Jetzt ist natürlich so, Depressionen sind erblich bedingt oder können erbliche Komponenten haben, sagen wir mal so.
00:25:36: Hast du denn auch das Gefühl, dass du dadurch für dich was gelernt hast, dass du irgendwie sagst, okay, ich habe jetzt ein bisschen Angst, dass es mich auch betrifft?
00:25:41: Oder ihr sagst, nee, weil ich weiß ja jetzt, wie es gut ausgehen kann.
00:25:44: Hast du das so ein bisschen für dich selbst schon reflektiert?
00:25:46: Ja, tatsächlich schon.
00:25:47: Ich hatte auch schon öfters Phasen, wo ich dachte, ja, mich hat es auch erwischt.
00:25:52: Ich war auch schon einmal bei einem Erstgespräch.
00:25:54: bei einer Therapeutin.
00:25:55: Die war total scheiße.
00:25:58: Auch das gehört zur Wahrheit dazu.
00:26:00: Ja, die haben mir dann auch versucht, einzureden, dass ich eigentlich das Problem bin.
00:26:05: Okay,
00:26:05: Frau Kollegin, was zur Hölle?
00:26:07: Da dachte ich mir dann auch so, also ich muss nicht zu jemand anderem gehen, der mir dann auch noch erzählt, dass ich das Problem bin, weil das mache ich ja nicht schon genug selber.
00:26:16: Nee, das habe ich natürlich schon oft auch die Angst davor, dass ich vielleicht auch depressiv bin oder Depression habe.
00:26:22: Aber ich würde gar nicht mal so sehr sagen Angst, weil ich finde, man sollte keine Angst davor haben.
00:26:27: Weil ich weiß, wie es laufen kann.
00:26:30: Ich weiß, dass auch gut gehen kann.
00:26:31: Ich hab natürlich auch schon unzählige Beispiele gehört, wo es gar nicht gut lief.
00:26:36: Also jetzt mal abgesehen davon, dass man keinen Therapieplatz findet oder ähnliches.
00:26:41: Aber ich würd sagen, ich geh dem Ganzen einfach offen.
00:26:44: Also ich steh dem offen entgegen.
00:26:46: Wenn's kommt, dann kommt's.
00:26:47: Man kann's eh nicht aufhalten.
00:26:49: Man sollte einfach auf sein Körper hören, auf sich selber hören.
00:26:52: Und darauf achten, was einem selber gut tut.
00:26:55: Das hab ich, glaub ich, auch ... viel bei meiner Mutter gelernt.
00:26:57: Wenn du ein schlechtes Bauchgefühl hast bei irgendwas.
00:27:01: Also meine Mutter sagt immer, sie hat sehr viel Bauchgefühl.
00:27:04: Und sie hört da drauf sehr gerne.
00:27:06: Und es hat dir schon sehr auch geholfen.
00:27:09: Und da muss ich sagen, ist nämlich so ein Stück weit als Vorbild.
00:27:11: Also immer auf deinem Bauchgefühl hören, ob sich es gut anfühlt oder nicht.
00:27:15: Wenn dich irgendwas sehr unter Druck setzt, dann vielleicht auch einfach darüber reden.
00:27:19: Und einfach darauf achten, dass es dir gut geht.
00:27:22: Voll gut.
00:27:22: Ihr seht, Leonie spielt mir voll in die Hände.
00:27:25: Genau, wir haben es auch schon mal in alten Episoden zum Teil gesagt.
00:27:28: Ich persönlich bin der Ansicht und auch viele, mit denen ich geredet hab, genau dieses Vorwissen, was du ja hast.
00:27:32: Du hattest oft damit umgegangen und du weißt jetzt, okay, vielleicht trifft es mich auch irgendwann mal.
00:27:36: Aber du kennst jetzt auch die Anzeichen.
00:27:38: Weil wir sagen ja ganz oft grad bei Depressionen, viele Leute merken es jahrelang nicht.
00:27:42: Weil sie gar keine Ahnung haben, wie so eine Depression aussieht, was das sein kann.
00:27:45: Und ich sag ja auch immer, es ist mir tausendmal lieber, man geht eben einmal in Anführungszeichen zu früh zum ersten Gespräch und stellt dann fest, okay, ich kriege das an mir auch alleine hin und es ist jetzt doch gar nicht so schlimm.
00:27:54: Also dass man eben fünf Jahre zu spät geht und dann sitzt du da und sagst so, okay, jetzt brennt halt die Hütte.
00:27:59: Und dann hab ich vielleicht so eine eher nicht so passende Kollegin an der Backe, fühl mich noch mehr unter Druck.
00:28:04: Aber jetzt war es ja vielleicht in Situationen, wo du sagen kannst, okay, komm mal, das passt überhaupt nicht.
00:28:08: Aber wenn die Hütte brennt, bist du ja unter Zugdruck.
00:28:10: Dann sagst du vielleicht, ich finde die zwar doof, aber ich muss jetzt was machen.
00:28:15: Ich bin der Meinung, das kann dann auch viel Schaden anrichten, wenn du nicht gut mit jemandem therapeutischen Setting zurechtkommst.
00:28:21: Vor allem hätte ich jetzt gemerkt, dass ich Hilfe brauche, aber es wäre noch nicht so akut akut gewesen.
00:28:28: Und ich wäre zum Beispiel bei ihr zum ... Erst Gespräch gewesen, hätte gemerkt, es passt nicht.
00:28:33: Dann hätte ich immer noch Zeit gehabt, bevor die Hütte brennt, mir noch jemand anderen zu suchen.
00:28:37: Oder eben jemanden zu suchen, der zu mir passt.
00:28:40: Weil ich glaub, das ist das Wichtigste, Therapeuten zu finden, der zu dir passt.
00:28:45: Absolut.
00:28:45: Nicht du solltest dich dem Therapeuten anpassen, sondern der Therapeut sollte zu dir passen.
00:28:50: Wie so ein Puzzleteil.
00:28:52: Kann auch hier wieder dropen.
00:28:53: Das zeigen auch fast alle Studien.
00:28:54: Einmal schon mal darüber geredet, es gibt verschiedene Therapieschulen.
00:28:57: Ich sag mal so, die einen sind evidenzbasierter als die anderen.
00:29:01: Aber grundsätzlich zeigen die Studien vor allen Dingen eins.
00:29:03: Egal, welche Schule ein Therapeut, ein Therapeute angehört, wichtiger ist immer genau das, was du gesagt hast, dieses Verhältnis zwischen dem, der therapiert wird und dem Therapierenden.
00:29:13: Ja, das hilft halt einfach.
00:29:14: Also, da ist dann auch egal, ob ich jetzt irgendwie frag, und wie war Ihre Verhältnis zu Ihrer Mutter in der Kindheit, oder ob ich sage, okay, wir versuchen, die Gedankenspirale der schlechten Annahmen über uns selbst zu durchbrechen.
00:29:23: Wenn ich jemanden hab, der mich vertraue und der mir einfach Angebote machen kann, kann ich sagen, guck mal, was hältst du denn davon?
00:29:28: Oder kann es vielleicht davon kommen?
00:29:29: Das ist eigentlich das, weil bei allen Therapieformen am meisten hilft.
00:29:32: Deswegen, ja, es ist beschissen, momentan einen Therapieplatz zu finden.
00:29:35: Aber ich stimme dir dazu, wenn ihr merkt, ihr sitzt in diesem Erstgespräch oder auch im zweiten oder dritten Termin.
00:29:40: Ihr habt mehr Termine zur Auswahl, also wenn ihr übernommen werdet.
00:29:43: zum Beispiel sind die sogenannten probatorischen Sitzungen, damit was einmal gesagt haben.
00:29:47: Und ihr merkt einfach, nope, ich kann mit der Person einfach nicht reden, der Vibe ist nicht da, ich habe das Gefühl, ich will auch nicht alles offen sagen, dann geht.
00:29:55: Darauf übrigens auch der Therapeut, die Therapeutin machen, das wissen viele nicht, auch die dürfen von ihrer Seite sagen, ich komme mit diesem Klienten, dieser Klientin nicht klar und das hilft uns beiden nicht.
00:30:03: Ich überweise an eine Kollegin oder einen Kollegen.
00:30:05: Das finde ich auch gut, also weil ich finde, dass es auch dann, wenn man selber sich nicht traut, aber die Therapeutin zum Beispiel merkt, Das passt gar nicht.
00:30:13: Eigentlich ist es ihre Aufgabe, das offen zu kommunizieren.
00:30:16: Und zu sagen, vielleicht geht sie eh nicht, aber vielleicht geht sie auch gar nicht so.
00:30:21: Aber ich hab das Gefühl, wir kommen hier nicht auf einen Nenner oder wir kommen nicht zum gleichen Ziel.
00:30:28: bringt es auch nichts.
00:30:29: Ich
00:30:29: finde, es ist auch ein Mega-Qualitätsmerkner für einen Therapeuten.
00:30:32: Also, klingt nicht ill.
00:30:33: Was ist denn das für ein Asi-Therapeute?
00:30:35: Therapeute ist mich weg, schick, nee, das ist wirklich ein Qualitätsmerkmal.
00:30:37: Wenn im Zweifelsfall sitzt ihr ein Jahr lang zusammen in der Therapie, seht euch alle vier Tage oder vier Wochen, und ihr seid am Ende genauso weit wie am Anfang, der Therapeute, Therapeuten hat Zeit verschwendet, ist frustriert, weil sie ja auch merkt, so, ja, scheiß, ich hab überhaupt nichts machen können, wir sind überhaupt nicht vorangekommen, bin ich schlecht in dem, was ich tue, in meinem Job, und ihr als betroffene Person sitzt da und sagt, geil, ich will jetzt ein Jahr mein Leben verschwenden, mir geht's genau ... Und ich denke jetzt noch, ich hab was in der Therapie falsch gemacht.
00:31:02: Zwei Leute sind frustriert nach einem Jahr und denken, sie sind Kacke.
00:31:05: So, nee, ihr hättet einfach nach dem zweiten Date sagen können, weißt du was?
00:31:08: Du bist bestimmt ein netter Mensch, aber so, das funkt echt nicht zwischen uns.
00:31:11: Ja, halt wie im Echtleben.
00:31:13: Also, wenn du auf ein Date gehst und es passt nicht mit dem Typ, dann treffst du dich doch nicht nochmal mit dem Typ.
00:31:18: Therapeuten-Tinder.
00:31:20: So macht es tatsächlich, weil es muss halt passen.
00:31:23: Und ich finde, voll gut, wenn Eltern mit ihren Kindern darüber sprechen, weil du hast ja auch ein bisschen gesagt, du hast ja auch Skills von deiner Marm gelernt.
00:31:29: Was kann ich tun, damit es mir gut geht?
00:31:30: Voll gut.
00:31:31: Man kann nicht noch kochen lernen oder irgendwie wie man Rad wechselt von den Eltern, sondern auch, okay, wie kümmere ich mich um mich?
00:31:36: Wie streichel ich mein eigenes Köpfchen?
00:31:39: Gibt es denn irgendwas, wo du am Rückblick sagst, das hätte ich mir aber anders gewünscht?
00:31:42: So jetzt mit ein bisschen Abstand und Weisheit.
00:31:44: Ich
00:31:45: glaube, sie hat es schon ganz gut gemacht.
00:31:47: Schön, finde ich gut.
00:31:48: Bin ich schon stolz auf sie, muss ich schon sagen.
00:31:51: Doch, hat sie gut hinbekommen.
00:31:53: Schön,
00:31:53: ihr auch als Familie.
00:31:54: Ja.
00:31:54: Das ist schön.
00:31:55: Wir loben die Freigeistfreundin, die mit dir Fenster bemalt hat.
00:31:59: Ja, mit der bin ich auch immer noch im Kontakt.
00:32:01: Ach, schön.
00:32:01: Es ist auch immer noch ein Teil meines Lebens.
00:32:03: Das ist auch sehr gut so.
00:32:04: Und es sollte auch für immer so bleiben.
00:32:06: Auch wenn sie jetzt zum Beispiel nicht mal mit meinem Papa zusammen ist, aber von ihr habe ich auch viel gelernt.
00:32:10: Was muss man auch sagen?
00:32:12: Da sind wir auch wieder dabei.
00:32:13: Familie oder das Dorf kann ja individuell zusammengesetzt sein.
00:32:16: Manchmal trifft man ihm einfach Menschen und sagt, zwischen uns Punkt irgendwie, das passt, finde ich echt gut.
00:32:21: Gibt es irgendwas, was du den anderen noch so mitgeben möchtest, die heute zuhören?
00:32:24: Schlagwort, was dir am wichtigsten ist.
00:32:25: Redet.
00:32:27: Fängt an, mit Leuten zu reden.
00:32:29: Ich weiß, ich hab's tausendmal gesagt, aber es hilft.
00:32:32: Auch wenn ihr vielleicht nicht mit jemandem reden wollt, den ihr kennt, der in eurem Umfeld ist, wo ihr Angst habt, das konfrontiert mich jeden Tag wieder, dann sucht euch an und nüme Hilfe.
00:32:42: Redet mit irgendjemandem, den ihr nicht kennt.
00:32:44: Ich würd jetzt nicht sagen, Quatscht irgendeine fremde Person auf der Straße an und labert den mit eurem Leben zu.
00:32:49: Ich glaub, dann hätte die Person auch ein bisschen dran zu knabbern.
00:32:53: Es gibt genug Hilfe auf jeden Fall.
00:32:55: Und es ist besser zu reden als zu schweigen.
00:32:59: Und er nimmt da übrigens auch die ganz klassischen Angebote, wie die Nummer gegen Koma, die Telefonsäelsorge, der Krisenschat.
00:33:05: Also wirklich, man kann ja manchmal aufs Internet schimpfen, aber gebt das da ein und da gibt's wirklich Nummern und da kann man anrufen unentgeltlich.
00:33:12: Und was soll passieren?
00:33:13: Also im schlimmsten Fall, man hat halt fünf Minuten mit jemandem geredet und gesagt, ja, das bin ich genauso klug wie vorher, aber ihr habt wenigstens was gemacht.
00:33:19: Und ich würde sagen, im Idealfall habt ihr danach wahrscheinlich sogar mehr an der Hand als vorher.
00:33:23: Auf jeden Fall.
00:33:24: Dann würde ich sagen, bis zum nächsten Mal.
00:33:27: Ihr Lieben bis zur nächsten Folge.
00:33:28: Tschüss.
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